Fastenimpuls mit Pfarrer Gerhard Dane

Donnerstag, 21. März 2013

In den gut sechs Wochen der Fastenzeit betet Pfarrer Msgr. Gerhard Dane mit Ihnen an jedem Morgen um 6 Uhr die tägliche Laudes. Die Fastenimpulse können auch hier online gelesen und angehört werden.

Msgr. Gerhard Dane (DR)
Msgr. Gerhard Dane / ( DR )

 

Heiliges Evangelium nach Johannes 8, 51-59

In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig, den Tod nicht schauen. Da sagten die Juden zu ihm: Jetzt wissen wir, dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben, du aber sagst: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht erleiden. Bist du etwa größer als unser Vater Abraham? Er ist gestorben, und die Propheten sind gestorben. Für wen gibst du dich aus? Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so gilt meine Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich ehrt, er, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott. Doch ihr habt ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte an seinem Wort fest. Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich. Die Juden entgegneten: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben? Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und verließ den Tempel.

Auslegung von Pfarrer Gerhard Dane:

Liebe Hörerin, lieber Hörer,

auch das Evangelium dieses Tages ist ein von Johannes großartig inszeniertes Sprechspiel, das nicht nur die Jesusfrage seinerzeit sondern auch unserer dramatisch inszeniert. Wer bist du? Was glaubst du was Jesus darauf antwortet? Wer ist er für dich? Die Gegnerschaft jüdischer Kreise in seiner Zeit ist nur zu gut verständlich. Wenn jemand dir begegnet der sagt 'in mir kommt Gott bei dir an', kann man ihn nur in die Klappsmühle überweisen oder, wie es hier heißt 'Steine aufheben'. Wie kann man so anmaßend reden? Dann ist man entweder verrückt oder man ist wirklich der in dem Gott uns ganz menschlich nahe kommt. Das ist, liebe Hörerin, lieber Hörer, für meine Begriffe auch die Kernfrage nach der Kirche. Erlauben wir Gott uns ganz menschlich nahe zu kommen. Sagen wir, das der unendlich Große auch so klein werden darf wie ein Bauhandwerker aus Nazareth. Klein war, am Kreuz den Sklaventod starb mit 33 Jahren, Juden und Moslems lehnen das bis heute ab. Ehrlich gesagt, ich kann sie verstehen. Dies läuft all unseren Gottesvorstellungen zuwider, auch denen die Israel bisher in seiner Geschichte erfahren hat, Aber ist es deswegen falsch? Wer das grundsätzlich ablehnt macht sich zum Schiedsrichter Gottes. Gott, Gott sein lassen, den Großen erlauben auch klein zu werden. Das ein 33-jähriger sagt 'ich kenne Abraham', der grob gerechnet schon 1.300 Jahre gestorben war, das ist empörend. Ob es deswegen falsch ist? Glauben heißt Gott vertrauen, das er für uns da ist, das er uns nicht belügt. Liebe Hörerin, lieber Hörer, es wär in all unsern Diskussionen schon viel gewonnen wenn unsere Gegner verstehen würden warum wir Jesus für das Abbild Gottes halten und das wir Gott erlauben uns zutrauen so auf unser Niveau zu kommen, aus Liebe.