Fastenimpuls mit Pfarrer Gerhard Dane

Samstag, 16. März 2013

In den gut sechs Wochen der Fastenzeit betet Pfarrer Msgr. Gerhard Dane mit Ihnen an jedem Morgen um 6 Uhr die tägliche Laudes. Die Fastenimpulse können auch hier online gelesen und angehört werden.

Msgr. Gerhard Dane (DR)
Msgr. Gerhard Dane / ( DR )

 

Heiliges Evangelium nach Johannes 7, 40-53

In jener Zeit sagten einige aus dem Volk, als sie Jesu Worte hörten: Er ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Er ist der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias aus Galiläa? Sagt nicht die Schrift: Der Messias kommt aus dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte? So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge. Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen. Als die Gerichtsdiener zu den Hohenpriestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht? Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen? Ist etwa einer vom Hohen Rat oder von den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen? Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es. Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut? Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht auch aus Galiläa? Lies doch nach: Der Prophet kommt nicht aus Galiläa. Dann gingen alle nach Hause.

Auslegung von Pfarrer Gerhard Dane:

Liebe Hörerin, lieber Hörer,

waren Sie nicht auch erstaunt wie das Evangelium dieses Samstags endet? Dann gingen alle nach Hause - aus. Jeder ging seiner Wege, die heiße Debatte wurde vertagt. So wie Sie vielleicht gestern Nachmittag nach Hause gingen, nach allem Ärger in der Firma oder auf der Geschäftsstelle, endlich Wochenende. Ich bin es satt mich hier mit euch auseinanderzusetzen, gut wenn man nach Hause gehen kann. Nicht gut wenn man dabei die wichtigsten Fragen verdrängt wie wir es eben im Evangelium hörten. Woher kommt er? Pro und Contra, wer ist Jesus? Ein liebenswerter Jude zur Zeitenwende, irgendwo aus einem Dorf in Untergaliläa. Ein erfreuliches Beispiel jüdischen Lebens dem man durchaus einiges abgewinnen kann, auch heute. Oder ist er wirklich der Prophet, der Gesalbte d.h. der König und Herrscher den Gott uns schenkt um sein Volk zu sammeln und zu verteidigen gegen alle Angriffe? Woher kommt er, wer ist er? An dieser Frage scheiden sich bis heute die Geister. Wir können die Mehrheitsmeinung zur Zeit schlecht beeinflussen, aber wir können unsere eigene Meinung verwurzeln und vertiefen. Selbstkritisch darüber nachdenken - was ist bei mir vielleicht nur äußerlich wiederholte Formel oder was ist bei mir Überzeugung des Herzens. Wer ist er für mich? Wer bist du für mich? Wir sollten diese Frage ins Gebet nehmen und warten geduldig ob er uns eine Antwort gibt. Vielleicht eine die zunächst garnicht in Worte zu fassen ist aber doch ganz tief in uns wartet bis sie herauskommen kann wie die Spitze einer Frühlingsblume jetzt im Garten drüben. Wer bist du für mich? Woher kommst du zu mir?