Fastenimpuls mit Pfarrer Gerhard Dane

Sonntag, 17. Februar 2013

In den gut sechs Wochen der Fastenzeit betet Pfarrer Msgr. Gerhard Dane mit Ihnen an jedem Morgen um 6 Uhr die tägliche Laudes. Die Fastenimpulse können auch hier online gelesen und angehört werden.

 (DR)

 

Heiliges Evangelium nach Lukas 4,1-13

In jener Zeit verließ Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, die Jordangegend. Darauf führte ihn der Geist vierzig Tage lang in der Wüste umher, und dabei wurde Jesus vom Teufel in Versuchung geführt. Die ganze Zeit über aß er nichts; als aber die vierzig Tage vorüber waren, hatte er Hunger. Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden. Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot. Da führte ihn der Teufel auf einen Berg hinauf und zeigte ihm in einem einzigen Augenblick alle Reiche der Erde. Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen, und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören. Jesus antwortete ihm: In der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich zu behüten; und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Da antwortete ihm Jesus: Die Schrift sagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel für eine gewisse Zeit von ihm ab.

Auslegung von Pfarrer Gerhard Dane:

Heute am ersten Fastensonntag hören wir, wie konsequent er einer von uns wurde. Sogar die Versuchungen gingen nicht an ihm vorüber und wir hörten eben, dass der Teufel nur für eine gewisse Zeit von ihm abließ, als Jesus nach 40 Tagen fasten wirklich Hunger hatte. Diese Versuchungen Jesu sind auch unsere. Es geht genau besehen, immer um die Grenzen, die Grenzen des Menschseins die Jesus angenommen hat und nicht überspringen will um einer von uns bis in alle Konsequenzen zu bleiben. Natürlich ist Gott allmächtig, natürlich kann Gott aus einem Stein Brot machen, aber er will unseren Hunger mit aushalten.

Wie ist das eigentlich mit mir, habe ich die Versuchung meine Grenzen zu überschreiten, kann ich mal Hunger aushalten, kann ich warten? Oder will ich, wie das heute so üblich ist, alles und das möglichst sofort. Vom Paradies an und von der Versuchungsgeschichte Adams und Evas ist die Sünde, die uns ins Unglück stürzt, immer die der Maßlosigkeit. Sein wollen wie Gott, die menschlichen Grenzen überspringen wollen, so ist es auch in der zweiten Versuchung. In einem Überblick bietet er ihm alle Reiche der Welt, die Weltherrschaft an. Bedingung, wirf dich vor mir, dem Satan, dem Widersacher, nieder. Jesus widersteht auch dieser Versuchung obwohl er von Gott kommt und zu Gott geht, als Mensch will er Gott dienen und vor ihm allein das Knie beugen und keiner anderen gegen Gott stehenden Gewalt.

Wie ist das eigentlich mit mir? Beuge ich nicht doch manchmal die Knie, zum Beispiel vor dem Trend, vor dem was heute so dran ist, man muss doch heute in sein, man muss so reden wie alle, man muss so denken wie alle, du kannst doch nichts machen was jetzt nicht modisch ist, nicht angesagt. Gott allein dienen und nur vor ihm sich beugen, dass ist wahre Größe für Menschen. Die dritte Versuchung klingt so entfernt und ist doch auch unsere. Der Teufel schlägt Jesus vor sich vom Tempel, genauer von der Zinne des Tempels in die Schlucht des Khidron-Baches zu stürzen und auf den Felsen wird er schon nicht zerschellen denn Gott hat ja seine Engel gesandt. Diesmal argumentiert der Teufel selber mit der Heiligen Schrift aber Jesus macht ihm und auch mir klar, du darfst Gott nicht benutzen, du darfst Gott nicht zu deinem Angestellten machen wollen, du darfst die Verhältnisse nicht umkehren, du bist Mensch und nicht Gott. Unsere Grenzen heiter und gelassen zu akzeptieren, Gott macht uns groß aber wir müssen nicht wie er sein.