Fastenimpuls mit Pfarrer Gerhard Dane

Freitag, 8. März 2013

In den gut sechs Wochen der Fastenzeit betet Pfarrer Msgr. Gerhard Dane mit Ihnen an jedem Morgen um 6 Uhr die tägliche Laudes. Die Fastenimpulse können auch hier online gelesen und angehört werden.

Msgr. Gerhard Dane (DR)
Msgr. Gerhard Dane / ( DR )

 

Heiliges Evangelium nach Markus 12, 28b-34

In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

Auslegung von Pfarrer Gerhard Dane:

Höre Israel, der Herr unser Gott ist einzig. Liebe Hörerinnen, liebe Hörer, dieser eine Satz ist das Credo Israels. Die Zusammenfassung des Glaubens unserer jüdischen Schwestern und Brüder. Wobei das 'Einzig' einerseits natürlich gegen die Vielgötterei gerichtet ist, die damals offenkundig war und bei uns verdeckt weitergeht. Es geht aber bei diesem 'Einzig' nicht nur um eine Zahlangabe. Das Wort kommt aus der Liebessprache, so wie ein Junge zu seiner Freundin sagte: du bist einzigartig. Oder wie auch alte Paare vielleicht noch am Tag der Goldhochzeit sagen: du warst für mich immer einzig. Die eine, keine andere aber eben auch wunderbar, liebenswert. Und diese Liebe, sagt Jesus, die soll überspringen, überfließen zu den andern Geschöpfen dieses einen, zu der nächsten, du sollst sie lieben wie dich selbst. Mit der gleichen Ausdauer, mit dem gleichen Engagement wie du für dich selber sorgst, überlegen, was brauchen die andern. Nicht wahr, dies ist eine wunderbare Zusammenfassung aller Lebensregeln und Vorschläge, aller Gebote, aller Gesetze. Hier können wir auch immer wieder fragen, ob Gesetze noch stimmig sind, ob überkommene Vorschriften in einer neuen Zeit noch gelten. Vielleicht ist Ihnen das Wort ein bischen hart aber ich sage gerne, dass Doppelgebot der Liebe ist wie eine Kläranlage in der wir alles was zeitbedingt, oder überholt ist, alles was an Menschensatzungen dazugekommen ist, abfiltern können damit die Liebe wieder rein wird und klar im Sinne Jesu, das Größte Gebot.