Fastenimpuls mit Pfarrer Gerhard Dane

Aschermittwoch, 13. Februar 2013

In den gut sechs Wochen der Fastenzeit betet Pfarrer Msgr. Gerhard Dane mit Ihnen an jedem Morgen um 6 Uhr die tägliche Laudes. Die Fastenimpulse können auch hier online gelesen und angehört werden.

Aschekreuz am Aschermittwoch (KNA)
Aschekreuz am Aschermittwoch / ( KNA )

 

Heiliges Evangelium nach Matthäus 6,1-6.16-18

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir her posaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben, und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Auslegung von Pfarrer Gerhard Dane:

Liebe Hörerinnen, lieber Hörer,

in diesem Evangelium des Aschermittwochs werden die klassischen und bewährten drei Wege gezeigt, die für einen Neubeginn wichtig ist. Jesus spricht vom Beten und Fasten und vom Teilen, wie wir das Almosen geben vielleicht heute besser übersetzen. Es geht also um eine Erneuerung der Beziehung zum Nächsten, der Beziehung zu Gott und der Beziehung zu mir selbst. Über die drei Wege stellt der Evangelist Matthäus, und da ist er sicher ganz nah bei der ursprünglichen Rede Jesu, den Satz 'Hütet Euch eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen'.

Alles, was wir in diesen vierzig Tagen tuen oder lassen, sollen nicht zur Show geraten, weder vor andern noch vor uns selbst. Unseren Lohn bekommen wir nicht von denen, die uns Applaus klatschen, oder den eigenen Zufriedenheiten, die wir dabei erreichen. Was wir jetzt unternehmen, soll von ihm kommen, von ihm gesehen und anerkannt werden. Dabei ist dieses Wort 'Gerechtigkeit' im Deutschen vielleicht besser mit Richtigkeit zu übersetzen. Gerechtigkeit im biblischen Sprachgebrauch ist viel mehr als nur ein anständiges Verteilen, dass jeder das Gleiche kriegt, Gerechtigkeit heißt im Grunde - in Ordnung sein, richtig sein in den Augen Gottes und er beurteilt ob wir richtiger werden als wir es bisher sind und sonst niemand. Hütet euch eure Richtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen. Was auch immer Sie sich für die nächsten Wochen vornehmen lassen Sie es in einem intimen Bereich, in einem Vertrauensbereich zwischen Gott und Ihnen ganz persönlich.