Experten warnen vor Zuspitzung der Wirtschaftskrise in Simbabwe

 (DR)

Eine schwere Wirtschaftskrise in Simbabwe wird sich nach Ansicht von Experten im kommenden Jahr nochmals zuspitzen. Die Schlangen der Wartenden an Tankstellen und in Supermärkten, die noch Importwaren verkaufen, werden noch länger werden, warnte Analyst Brains Muchemwa von der simbabwischen Beratung Oxlink Capital. "Die wirtschaftliche Lage wird sich weiter verschlimmern."

Sowohl die Bargeldknappheit als auch die Inflationsrate würden weiter zunehmen, so Muchemwa. Der Ökonom Jee-A Van der Linde vom südafrikanischen Beratungshaus NKC African Economics fügte hinzu, die hohe Verschuldung lasse der Regierung des Landes im südlichen Afrika kaum Spielraum, was die Wirtschaft 2019 weiter ausbremsen werde.

Seit einer Hyperinflation vor rund zehn Jahren hat Simbabwe keine eigene Währung mehr, sondern nutzt den US-Dollar. Doch davon sind zu wenige im Umlauf: Das Land exportiert vor allem Rohstoffe wie Platin, Gold und Tabak, doch die Importe übersteigen deren Wert bei weitem, weswegen es eine akute Bargeldknappheit gibt. Als Notlösung hat die Regierung Schuldscheine als Parallelwährung eingeführt. Die sogenannten bond notes sind dem US-Dollar per Gesetz gleichwertig, werden aber zu einem niedrigeren Kurs gehandelt.

Weil Unternehmer bond notes einnehmen, ihre Importe aber in teuren US-Dollar zahlen müssen, bleiben viele Supermarktregale einfach leer. Die parallelen Währungen und Preisverzerrungen sorgten bei Unternehmen für "Unsicherheit und Frust", so Analyst Van der Linde. (dpa/Stand 25.10.2018)