Experten fordern eine andere Bewegungskultur

Macht Schulsport krank?

Eigentlich soll Bewegung Spaß machen - doch das Schulfach Sport wird allgemein nicht sehr geliebt. Dabei warnen Ärzte und Krankenkassen seit langem: Krankheiten, die ihre Ursache in mangelner Bewegung haben, nehmen zu. Sogar bei Kindern.

Kinder spielen Fußball (dpa)
Kinder spielen Fußball / ( dpa )

Kaum ein Schulfach wird so gehasst wie der Sportunterricht. Und so vielfältig der Schulsport heute auch sein mag  - mit Turnelementen,  Leichtathletik, Gymnastik, Schwimmen und Mannschafts- und  Bewegungsspielen - der pädagogischen Aufgabe, allen Schülern dauerhaft Spaß und Freude an der Bewegung zu vermitteln, kommt der Schulsport bis heute kaum nach.

Ärzte und Krankenkassen warnen seit langem: Bewegungsbedingte Erkrankungen nehmen zu, allen voran Diabetes, Bluthochdruck und Haltungsschäden. Gravierende Schäden durch zu wenig Bewegung sind bei Grundschülern bereits deutlich zu erkennen. Jedes dritte Kind hat Haltungsschäden, jedes fünfte ist zu dick. Im Erwachsenenalter gehen 20% aller Krankschreibungen und 50% aller frühzeitigen Verrentungen auf Wirbelsäulenschäden zurück. Drei Viertel der Bevölkerung bewegen sich zu wenig. Nur gerade ein Zehntel der Bevölkerung verhält sich nicht gesundheitsgefährdend.

Bewegungs- und ernährungsbedingte Erkrankungen verursachen laut Deutscher Diabetes Gesellschaft die meisten Kosten im Gesundheitswesen. Es liege, so das Resümee von Sportwissenschaftlern, aber auch mit am Sportunterricht, dass viele von Kindheit an in Bewegungsarmut oder -unlust verharren. Hinzu kommt: der Sportunterricht wird an den Schulen immer mehr vernachlässigt. Dabei müsste den Schulleitungen der Sinn von Bewegung für die eigenverantwortliche Salutogenese – also der Gesundheitsfürsorge und das Wissen darüber - eigentlich klar sein. 

Ärzte und Bewegungsexperten fordern nicht nur mehr Sportunterricht an den Schulen, sondern auch andere Inhalte. Welche, darüber diskutiert Das Thema unter anderem mit Katrin Schmitt, Leiterin der Schule für Alexandertechnik Köln "Skills", der Sozialpädagogin, Motologin  und Autorin zahlreicher Bewegungsbücher Dorothea Beigel sowie zwei Vertretern der Deutschen Diabetes Gesellschaft: Dr. Matthias Kaltheuner, Facharzt für innere Medizin und Diabetologe und Prof. Dr. Thomas Danne, Chefarzt am Kinder- und Jugendkrankenhaus "Auf der Bult" und Leiter von Deutschlands größtem Diabeteszentrums für Kinder und Jugendliche.

Diskutieren auch Sie mit: Rufen Sie an unter (0221) 25886-0 oder schreiben Sie eine e-mail: info@domradio.de

Moderation: Peter Kolakowski, Journalist und Bewegungslehrer

Schule für Alexandertechnik Köln: www.at-skills.de

Homepage von Dorothea Beigel: www.db.inglub.de

Deutsche Diabetes Gesellschaft: www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

Für Betroffene: www.deutsche-diabetes-hilfe.de