Experten erwarten ein "neues Spendenrekordjahr"

600 Millionen Euro mehr als 2014

Die Zahl der Menschen, die mehr Geld und häufiger spenden, ist einer Studie zufolge gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Analyse der GfK Marktforschung im Auftrag des Deutschen Spendenrats.

Euromünzen und Scheine / © gemeinfrei
Euromünzen und Scheine / © gemeinfrei

"Wir erwarten ein neues Spendenrekordjahr", erklärte am Mittwoch die Geschäftsführerin des Spendenrates, Daniela Felser, in Berlin. Von Januar bis September gaben 18,4 Millionen Deutsche rund 3,4 Milliarden Euro, wie der Spendenrat mitteilte. Das waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1,1 Millionen mehr Spender und etwa 400 Millionen Euro zusätzlich. Bis Jahresende könnte das Gesamtvolumen demnach auf rund 5,6 Milliarden Euro steigen, das wären 600 Millionen mehr als 2014.

Spendengesamtvolumen mit Höchstwert

Zuwachs gab es auch bei der Spendenhäufigkeit und der Durchschnittspende. Jeder gab etwa 5,3 Mal im Jahr Geld für gemeinnützige Zwecke (5,1 Spenden im Vorjahreszeitraum), und im Schnitt lag der Spendenbetrag bei 35 Euro (34 Euro im Vorjahreszeitraum). Sowohl das Gesamtvolumen als auch die Zahl der Spenden pro Privatperson lägen damit auf dem höchsten Wert seit Beginn der Befragungen vor zehn Jahren, erklärte GfK-Managerin Gertrud Bohrer.

Ein Großteil der Spenden und deutlich mehr als im Vorjahr flossen den Angaben zufolge in humanitäre Hilfe und Nothilfe. Insbesondere das Erdbeben in Nepal und die Flüchtlingskrise hätten die Zahlen nach oben getrieben, so Bohrer. Weniger Spenden gab es indes für den Umwelt- oder Naturschutz und für die Kultur- und Denkmalpflege.

Spendenbereitschaft stieg auch für kirchliche Organisationen

Für kirchliche Organisationen stieg die Spendenbereitschaft. 13 Prozent gingen an katholische Hilfswerke und Einrichtungen (11,1 Prozent im Vorjahreszeitraum), 17,5 Prozent an evangelische Organisationen (15,4 Prozent im Vorjahreszeitraum). Fast die Hälfte aller Spenden ging weiterhin an kleinere und nichtkonfessionelle Organisationen; knapp 22 Prozent der Spenden erhielten die großen nicht-konfessionellen Hilfswerke.

Für die repräsentative Gfk-Analyse werden seit 2005 monatlich 10.000 Bundesbürger ab zehn Jahren zu ihrem Spendenverhalten befragt. Nicht erfasst werden Unternehmensspenden oder Erbschaften.


Quelle:
KNA