Ex-Umweltminister Töpfer fordert mehr Elan bei Klimapolitik

 (DR)

Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) fordert mehr Engagement für den Klimaschutz. "Wir können den Klimawandel nur aufhalten, wenn wir als Gesellschaft unser Verhalten ändern", sagte Töpfer in einem am Freitag veröffentlichten "Spiegel"-Interview. "Klimapolitik muss nahtlos in eine demokratische Gesellschaftspolitik integriert sein. Es geht nicht nur darum, öfter mal das Auto stehen lassen, sondern um eine klima- und industriepolitische Mobilitätswende."

Seiner eigenen Partei warf Töpfer vor, viel zu lange "ökologisch sprachlos" gewesen zu sein. "Die CDU muss jetzt nacharbeiten, was sie für die Stabilität von Natur, von Schöpfung tun will. Das ist eine wichtige Aufgabe für eine Partei, die das C für 'christlich' in ihrem Namen führt." Töpfer weiter: "Wir müssen aufpassen, dass es uns nicht so ergeht wie der SPD, der das S wie 'sozial' aus ihrem Namen abhandengekommen ist und nun die Wähler davonlaufen."

Der 80-jährige Politiker berät CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer in Umweltfragen. Von 1998 bis 2006 war er Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen UNEP und damit ranghöchster Deutscher bei der UNO. (KNA / 12.7.19)