Ex-Chefdogmatiker Ladaria fehlt auf Synoden-Teilnehmerliste

Papst stimmte Rückzugsgesuch zu

Der frühere Vatikan-Chefdogmatiker Kardinal Luis Ladaria sollte ursprünglich an der letzten Etappe der Weltsynode teilnehmen. Ladaria selbst bat Papst Franziskus um einen Rückzug von der Liste. Die Gründe dafür sind jedoch unbekannt.

Papst Franziskus schüttelt die Hand von Kardinal Luis Francisco Ladaria Ferrer (Archiv) / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus schüttelt die Hand von Kardinal Luis Francisco Ladaria Ferrer (Archiv) / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der frühere Vatikan-Chefdogmatiker Kardinal Luis Ladaria wird doch nicht an einem zentralen Treffen zur Zukunft der katholischen Kirche teilnehmen.

Das geht aus der finalen Teilnehmerliste für die bevorstehende Bischofssynode hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Gründe für den Rückzug unbekannt

Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer im Vatikan / © Paul Haring (KNA)
Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer im Vatikan / © Paul Haring ( KNA )

Ladaria habe Papst Franziskus um den Rückzug von der Liste gebeten – und der Papst habe zugestimmt, erklärte der Untersekretär des Synodensekretariats, Bischof Luis Marin de San Martin. Die Gründe kenne er nicht.

Ladaria zählte zu den Teilnehmern, die persönlich vom Papst nominiert worden waren. Der 79-jährige Spanier war Anfang des Monats aus seinem Amt als Leiter der Glaubensbehörde verabschiedet worden.

Auf ihn folgte ein Landsmann des Papstes, der 61 Jahre alte Erzbischof Victor Fernandez aus Argentinien.

Ladaria zeigte Synodalem Weg Stoppzeichen auf

Ladaria gehörte zu jenen Vatikanvertretern, die bestimmten Vorhaben des Reformprozesses der katholischen Kirche in Deutschland – des Synodalen Wegs – Stoppzeichen aufzeigten.

Einige Befürworter des Projekts, etwa der Limburger Bischof Georg Bätzing, werden an der Bischofssynode im Vatikan teilnehmen.

Vom 4. bis 29. Oktober beraten die rund 450 Synodenteilnehmenden im Kern über eine Art neue Verfassung für die Kirche, die dem "Volk Gottes" mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten eröffnen soll.

Eine "offene Kirche für alle" ist das erklärte Ziel des Papstes. Die Bischofssynode ist Teil der sogenannten Weltsynode, einem umfassenden Beratungsprozess, an dem die gesamte Weltkirche teilhaben soll.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA