Evangelisches Grundsatzpapier zu Ehe und Familie

 (DR)

Drei Monate vor der Bundestagswahl hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ein Positionsbestimmung zur Familienpolitik vorgelegt. Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider stellte das Grundsatzpapier am Mittwoch in Berlin vor. Darin ruft die evangelische Kirche dazu auf, alle Familienformen anzuerkennen und zu stärken. Jede familiäre Bindung, in der Menschen dauerhaft füreinander Verantwortung übernehmen, könne auf die Unterstützung der evangelischen Kirche bauen, so das EKD-Papier.

Schneider sagte, aus dem evangelischen Verständnis der Ehe erwachse eine neue Freiheit im Umgang mit gesellschaftlichen Veränderungen. Aus der Bibel und der evangelischen Theologie ließen sich weder ein enges Verständnis der Ehe als "göttliche Stiftung", noch eine traditionelle Rollenverteilung zwischen Mann und Frau herleiten. Die Familienformen und das Familienbild wandelten sich und seien historischen Veränderungen unterworfen.