Evangelische Kirche stellt Symbol für Kirchentag vor

Ein Haifisch, der auch beißen darf

Die evangelische Kirche wirbt mit einem Haifisch-Symbol für den Kirchentag 2007 in Köln. Die Flosse des Tieres wurde per Graffiti auf das alte christliche Zeichen des Fischs gemalt, wie Kirchentagspräsident Reinhard Höppner am Freitag bei der Plakatvorstellung in Köln sagte. Das Motiv solle das Ziel des Kirchentags einer Schärfung des christlichen Profils verdeutlichen: "Kritische Geister, Störer, Protestanten im ursprünglichen Sinn" seien willkommen, denn man wolle keinen "Kuschelkirchentag".Erkennungszeichen der Urchristen als Vorlage100.000 Plakate mit dem Motiv sollen in den kommenden Monaten für den Kirchentag werben, die meisten im DIN A4- und DIN A3-Format.

 (DR)

Die evangelische Kirche wirbt mit einem Haifisch-Symbol für den Kirchentag 2007 in Köln. Die Flosse des Tieres wurde per Graffiti auf das alte christliche Zeichen des Fischs gemalt, wie Kirchentagspräsident Reinhard Höppner am Freitag bei der Plakatvorstellung in Köln sagte. Das Motiv solle das Ziel des Kirchentags einer Schärfung des christlichen Profils verdeutlichen: "Kritische Geister, Störer, Protestanten im ursprünglichen Sinn" seien willkommen, denn man wolle keinen "Kuschelkirchentag".

Erkennungszeichen der Urchristen als Vorlage
100.000 Plakate mit dem Motiv sollen in den kommenden Monaten für den Kirchentag werben, die meisten im DIN A4- und DIN A3-Format. Die Zahl der großflächigen Straßenplakate hängt nach Angaben der Organisatoren davon ab, inwieweit die Vermarkter Flächen kostenlos zur Verfügung stellen.

Dem Plakatmotiv liegt der Ichthys zu Grunde, das Erkennungszeichen der Urchristen, das in einer zweifach geschwungenen Linie einen stilisierten Fisch darstellt. Auf dem Plakat ist ihm von einem Graffiti-Sprayer eine orangefarbene Rückenflosse aufgesetzt worden.

"Fromm und weltoffen"
Der Hai nehme Bezug auf das Kirchentagsmotto "Lebendig und kräftig und schärfer", erläuterte Höppner. Das Zitat aus dem Paulusbrief an die Hebräer sei wie das gesamte Wort Gottes nicht alt und verstaubt, sondern scharf. Der Kirchentag solle "fromm und weltoffen zugleich" werden, so Höppner. Präses Nikolaus Schneider von der gastgebenden rheinischen Landeskirche sagte, Christen seien in der heutigen Zeit als "Haie gefragt - und nicht als Zierfische". Das Motiv verstärke die Kirchentagslosung auf rheinische Art mit einem Augenzwinkern. "Immer ein bisschen provokanter, immer ein bisschen neben der Kirche", das sei typisch für Kirchentage und die rheinische Landeskirche.

Auf dem Kirchentag in Köln soll es in etwa 3.000 Gottesdienste, Diskussionen, Vorträge und Bibelstunden vor allem um die Themen Mensch, Gemeinschaft und Welt gehen, erläuterte Generalsekretärin Ellen Ueberschär. Im Mittelpunkt stünden die spirituelle, seelische und körperliche Identität des Menschen, Fragen des gemeinschaftlichen Zusammenlebens sowie die globale Perspektive der Welt.

Zeitgleich zum G8-Gipfel
Die Generalsekretärin kündigte an, es werde wie beim Kirchentag
2005 in Hannover einen Global Network Congress geben. Die international besetzte Vorbereitungskonferenz finde unter dem Titel "The Power of Dignity" (Die Macht der Würde) statt. Die Themenstellung wolle dem zeitgleich in Heiligendamm stattfindenden G8-Gipfel der führenden Industriestaaten verdeutlichen, dass die Würde des Menschen und der Schöpfung Leitlinie allen politischen Handelns sein müsse.

Die Kosten des Kirchentags belaufen sich nach Veranstalterangaben auf rund 13 Millionen Euro. Die gastgebende rheinische Landeskirche, die derzeit einen Sparkurs fährt, übernimmt 3,3 Millionen Euro, das Land Nordrhein-Westfalen 3,1 Millionen Euro und das Bundesinnenministerium 400.000 Euro. Die Stadt Köln will 1,5 Millionen Euro zuschießen. Die übrigen Kosten sollen aus Teilnehmergebühren, Spenden und Sponsoring bestritten werden.

Zum 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 6. bis 10. Juni 2007 werden 100.000 Dauerteilnehmer erwartet.
(KNA)