Arzneimittel sollen in der EU künftig auf ihre Wirkung und Nebenwirkung bei Kindern getestet werden. Der EU-Ministerrat verabschiedete am Montag eine Verordnung, mit der die Entwicklung von kindergeeigneten Medikamenten gefördert werden soll. Die neue - für die Pharmaindustrie verpflichtende - Regelung soll bereits im kommenden Jahr in Kraft treten. Da Parlament und Ministerrat sich auf einen Kompromiss verständigt hatten, war die Zustimmung des Rates nur noch aus formellem Grund notwendig.
Auch ältere Arzneimittel sollen untersucht werden
Als Anreiz für die Hersteller und als Ausgleich für zusätzliche Forschungsausgaben ist eine sechsmonatige Verlängerung des Patentschutzes vorgesehen. Das heißt, billigere Generika können erst entsprechend später auf den Markt kommen.
Damit auch Arzneimittel untersucht werden können, die schon länger am Markt sind und die keinen Patentschutz mehr haben, soll ein aus öffentlichen Mitteln finanziertes Programm aufgelegt werden. Innerhalb der Europäischen Arzneimittel-Agentur soll ein Pädiatrieausschuss eingerichtet werden, der spezifische
Prüfkonzepte beurteilen und billigen soll.
Die meisten Medikamente sind für Erwachsene entwickelt und werden Kindern in der Regel lediglich in geringeren Dosen verabreicht. Dies kann zu erheblichen Nebenwirkungen oder in Extremfällen sogar zum Tod führen. Als Hauptursache für diese Situation wird angeführt, dass es sich für die Industrie bisher nicht gerechnet habe, Medikamente auf ihre Wirkung bei Kindern zu testen, da der betreffende Markt zu klein sei. Das soll mit der EU-Verordnung geändert werden.
(ddp,dr)
EU lässt Medikamente auf Wirkungen bei Kindern testen
Brüssel bringt kindgerechte Medizin auf Weg
Arzneimittel sollen in der EU künftig auf ihre Wirkung und Nebenwirkung bei Kindern getestet werden. Der EU-Ministerrat verabschiedete am Montag eine Verordnung, mit der die Entwicklung von kindergeeigneten Medikamenten gefördert werden soll. Die neue - für die Pharmaindustrie verpflichtende - Regelung soll bereits im kommenden Jahr in Kraft treten.
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