Simbabwes Regierung weist Kritik von Bischöfen zurück

"Es gibt keine politische oder sonstige Krise"

Kirche contra Staat? In Simbabwe haben sieben Bischöfe einen Brief unterzeichnet, in dem sie Menschenrechtsverletzungen, Armut und Hunger anprangern. Die Regierung kontert und wirft der katholischen Kirche des Landes nun Panikmache vor.

Wachsende Hoffnungslosigkeit und Hunger in Simbabwe / © Tsvangirayi Mukwazhi (dpa)
Wachsende Hoffnungslosigkeit und Hunger in Simbabwe / © Tsvangirayi Mukwazhi ( dpa )

"Die Korruption im Land hat alarmierende Ausmaße erreicht", heißt es in dem bereits am vergangenen Freitag veröffentlichten Schreiben.

"Es gibt keine politische oder sonstige Krise", zitierte der britische Sender BBC nun hingegen Informationsminister Nick Mangwana.

Einstige "Kornkammer Afrikas" heruntergewirtschaftet

Langzeitherrscher Robert Mugabe (1924-2019) hatte die einstige "Kornkammer Afrikas" heruntergewirtschaftet; auch unter seinem seit 2017 amtierenden Nachfolger Emmerson Mnangagwa haben sich die Verhältnisse nach Ansicht von Kritikern nicht gebessert.

Zuletzt gingen die Menschen in Simbabwe wegen einer sich verschärfenden Wirtschaftskrise und einer Inflationsrate von 700 Prozent auf die Straßen. Dabei kam es wiederholt zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften.

"Brutale Maßnahmen gegen Oppositionelle"

"Angstschauer laufen heute vielen unserer Landsleute über den Rücken. Die brutalen Maßnahmen gegen Oppositionelle sind beispiellos", klagen die Bischöfe. Vertreter von UN, Afrikanischer Union und der EU hätten nicht nur die von der Regierung begangenen Menschenrechtsverletzungen verurteilt, sondern sich auch hinter die Anliegen der Demonstranten gestellt.

Mit derartigen Einlassungen suchten die Bischöfe die Nähe zu Gruppen, die Krisen herbeiführen wollten, um ihre eigene Agenda durchzusetzen, so Informationsminister Mangwana. Zugleich verwies er darauf, dass Simbabwe, "wie die meisten Länder der Welt", mit zahlreichen Herausforderungen wie dem Coronavirus zu kämpfen habe, für die die Regierung keine Verantwortung trage.

Präsident Mnangagwa beschuldigte unterdessen seine politischen Gegner, mit Ausländern zusammenzuarbeiten, um das Land zu destabilisieren. Er verglich seine Kritiker mit faulen Äpfeln, und drohte, dass er sie "entsorgen" werde.


Quelle:
KNA