Erzbistum spendet 100.000 Euro für die Erdbebenopfer in Haiti

Soforthilfe aus Köln

Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat mit Bestürzung auf die Erdbebenkatastrophe in Haiti reagiert. Den Überlebenden fehle es jetzt an Obdach, Verpflegung und medizinischer Versorgung. Für die Menschen in Haiti bete er um Trost, Kraft und Hoffnung. "Wir werden die Kirche nach Kräften beim Wiederaufbau unterstützen", so der Erzbischof. Unterdessen hat das Erzbistum Köln 100.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt.

 (DR)

Kardinal Meisner: "Mit großer Bestürzung habe ich von dem schweren Erdbeben in Haiti erfahren, bei dem Tausende zu Tode gekommen sind. Unter ihnen ist auch der Erzbischof von Port-au-Prince, Msgr. Joseph Serge Miot. Den Überlebenden der Katastrophe fehlt es jetzt an Obdach, Verpflegung und medizinischer Versorgung. Viele sind in großer Trauer über verlorene Angehörige; ihnen gilt unser tiefes Mitgefühl. Mit den Christen des Erzbistums bete ich für alle Menschen in Haiti um Trost, Kraft und Hoffnung. Wir unterstützen die Soforthelfer, die jetzt vor Ort sind, und werden der Kirche in Haiti nach Kräften beim Wiederaufbau helfen."

Darüber hinaus wiederholt es die Spendenaufrufe der Hilfswerke. Seit vielen Jahren ist die Erzdiözese ein Partner der Ortskirche in Haiti. Allein im Jahr 2009 wurden zwanzig Projekt mit einem Spendenvolumen von 352.600 Euro unterstützt. Noch im Dezember berichtete Pater Jan Hannssens im Rahmen der ADVENIAT-Aktion über die Arbeit der Kirche in Haiti. Das bischöfliche Hilfswerk hatte das ärmste Land Amerikas in den Fokus gerückt.

Die Mehrheit der rund neun Millionen Einwohner Haitis ist katholisch. Mit ihren Bildungsinstitutionen und caritativen Einrichtungen ist die Kirche eine der wenigen funktionstüchtigen Organisationen im Land. Sie stellt sich direkt auf die Seite der Armen und Schwachen. In jeder Pfarrei gibt es eine Grundschule; Ordensgemeinschaften engagieren sich im Bildungs- und Gesundheitswesen. 1975 wurde in Haiti die Caritas gegründet. Sie unterhält 200 Krankenhäuser und Ambulanzen, die den Menschen derzeit unmittelbar helfen.

Erst 2008 war Haiti von schweren Stürmen verwüstet worden. Damals starben viele Menschen unter den Trümmern ihrer Häuser. Neben den unvermeidbaren Naturkatastrophen leidet das Land unter den Wirkungen mehrerer Diktaturen und Militärputsche. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung müssen mit weniger als zwei US-Dollar am Tag auskommen. Unterernährung und Analphabetismus lähmen die Entwicklung. Dem armen und infrastrukturell schwachen Land fehlt es an allem: Trinkwasser, Lebensmittel, Medizin.