Erzbistum Köln reagiert zurückhaltend auf Freiburger Handreichung

Kein Thema für die Öffentlichkeit

Das Erzbistum Köln hat zurückhaltend auf die Freiburger Handreichung zum Umgang mit wiederverheirat Geschiedenen reagiert. domradio.de dokumentiert hier die Stellungnahme von Msgr. Markus Bosbach, Hauptabteilungsleiter Seelsorge.  

 (DR)

"Papst Franziskus wird nicht müde, uns als Kirche aufzurufen, barmherzig mit Menschen umzugehen, auch mit Menschen mit gebrochenen Lebenssituationen. Und er hat auch die wiederverheiratet Geschiedenen genannt. Sein Anliegen war, dass das in das seelsorgliche Gespräch hineingehört und nicht in der großen Öffentlichkeit verhandelt wird.

Uns hat im Erzbistum Köln die Arbeitshilfe der Erzdiözese Freiburg zum Umgang mit wiederverheiratet Geschiedenen überrascht, vieles von dem, was dort geschrieben ist, können wir teilen, aber insgesamt kommt das Thema jetzt doch wieder in die Öffentlichkeit und nicht dorthin, wo wir glauben, dass es besser aufgehoben ist, eben in die konkrete Seelsorge.

Vieles von dem, was die Arbeitshilfe schreibt, ist sicher sehr gut, auch im Erzbistum Köln sind wir bemüht, in der Seelsorge einfühlsam und individuell auf Menschen in ihren jeweiligen Lebenssituationen, in ihren Krisensituationen und auch in ihren Lebensbrüchen zuzugehen. Dabei versuchen wir auch dann im Einzelfall gute Lösungen zu finden, wir wollen aber die Antwort auf die Frage von wiederverheiratet Geschiedenen nicht reduzieren auf die Frage des Kommunionsempfangs. Sondern es gibt auch im nichtsakramentalen Bereich viele Möglichkeiten, seelsorglich Wege zu finden, dass Menschen auch versöhnt mit der Kirche leben können, dass sie ihren Platz finden, dass sie ein intensives Gebetsleben pflegen und dass sie wirklich sich in der Kirche auch weiterhin zu Hause fühlen, denn sie gehören zur Kirche.

Wir können nicht in einem einzelnen deutschen Bistum weltkirchliche Lösungen vorwegnehmen oder herausfordern, sondern hier vertrauen wir darauf, dass Papst Franziskus die Kirche führen wird und gemeinsam mit den Bischöfen überlegen wird, wie weitergehende Lösungen aussehen können."

Msgr. Markus Bosbach, Hauptabteilungsleiter Seelsorge im Generalvikariat des Erzbistums Köln.