Erzbistum Köln begrüßt Urteil gegen Priester U.

Verschärfte Kontrollen angekündigt

Wegen 110-fachen sexuellen Missbrauchs hat das Landgericht Köln eine zwölfjährige Haftstrafe gegen den früheren katholischen Pfarrer U. verhängt. Der Delegat des Apostolischen Administrators, Markus Hofmann, begrüßt das Urteil.

Köln: Der angeklagte katholische Priester U. hält sich im Gerichtssaal eine Mappe vor das Gesicht / © Federico Gambarini (dpa)
Köln: Der angeklagte katholische Priester U. hält sich im Gerichtssaal eine Mappe vor das Gesicht / © Federico Gambarini ( dpa )

"Mit Blick auf den Prozess und sein heute verkündetes Urteil denke ich zuerst an die Betroffenen: Ihnen ist unsägliches Leid angetan worden und sie wurden viel zu lange mit diesen schrecklichen Erlebnissen alleingelassen. Niemand hat sie gehört, auch wir als Kirche nicht", sagte Dr. Markus Hofmann in einer Stellungnahme des Erzbistums Köln.

Dr. Markus Hofmann / © Henning Schoon (KNA)
Dr. Markus Hofmann / © Henning Schoon ( KNA )

Der Prozess habe einmal mehr gezeigt, wie perfide Täter vorgehen und wie nachhaltig sexueller Missbrauch das Leben von Menschen zerstört werde, so Hofmann weiter. "Wir haben großen Respekt vor dem Mut der Betroffenen, dass sie ihre schrecklichen Erlebnisse in den Prozess eingebracht und damit eine umfassende Aufklärung samt notwendiger Konsequenzen möglich gemacht haben."

Erzbistum Köln begrüßt das Urteil

Man begrüße das Urteil, denn es sei notwendig, dass Täter zur Rechenschaft gezogen werden, auch wenn dies das Leid der Opfer keineswegs mindere, betonte der Delegat. "Von Seiten des Erzbistums haben wir die öffentlichen Teile des Prozesses beobachtet. Die bisherigen Erkenntnisse haben wir bereits in den letzten Tagen an die römische Glaubenskongregation gesandt und das soeben verkündete Urteil wird noch heute nachgereicht, damit auch das kirchenrechtliche Verfahren zügig zu einem Abschluss kommt."

Erzbischöfliches Generalvikariat Köln / © Alexander Foxius (DR)
Erzbischöfliches Generalvikariat Köln / © Alexander Foxius ( DR )

Aus den Fehlern der Vergangenheit müsse das Erzbistum lernen, betonte Hofmann. "So werden wir die Kontrolle von straffällig gewordenen Beschuldigten verschärfen. Unsere Aufarbeitung geht unbeirrt und konsequent weiter, dasselbe gilt für unsere Präventionsarbeit. Wir müssen alles uns Mögliche tun, dass solche Verbrechen, so wie sie hier über Jahrzehnte geschehen sind, nicht mehr passieren können."

Das Erzbistum Köln

Ende 2021 gehörten 1.805.430 Katholiken zum Erzbistum Köln. Das sind 63.137 weniger als im Jahr davor. Der Rückgang setzt sich im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 zusammen aus 40.772 Kirchenaustritten (2020: 17.281) sowie der Differenz zwischen den Sterbefällen (27.503) und den Taufen (10.286), die gegenüber 2020 (7.845) angestiegen sind. 

Blick auf den Kölner Dom / © Harald Oppitz (KNA)
Blick auf den Kölner Dom / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle: