Einkalkuliert ist ein Defizit von 50,7 Millionen Euro. Der Verlust entstehe in erster Linie durch den zusätzlichen jährlichen Zinsaufwand für bestehende Pensionsrückstellungen (36 Millionen Euro) und durch Investitionen in die bistumseigenen Schulen (14 Millionen Euro).
Überschuldung zuletzt gesunken
Durch den geplanten Fehlbetrag könne die bilanzielle Überschuldung der Diözese mit ihren rund 378.000 Katholiken in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg weiter steigen, sagte ein Bistumssprecher auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die tatsächliche Entwicklung sei jedoch von der künftigen Höhe des für die Ermittlung der Pensionsrückstellungen maßgeblichen Zinssatzes abhängig. Der Sprecher betonte: "Im operativen Geschäft haben wir jedes Jahr Einsparungen und sind auf dem richtigen Weg." Zuletzt sei die Überschuldung von 104,9 Millionen Euro am Jahresende 2020 auf 53,7 Millionen Euro am Jahresende 2021 gesunken. Dabei handelt es sich um einen nicht durch Eigenkapital gedeckten, langfristigen Fehlbetrag.
Kirchensteuer als Haupteinnahmequelle
Der größte Teil der für 2023 eingeplanten Mittel soll mit 50 Prozent in die pastorale Arbeit fließen, 22 Prozent in den Bereich Schule und Hochschule. Haupteinnahmequelle ist laut dem vom Wirtschaftsrat des Erzbistums beschlossenen Haushaltsplan die Kirchensteuer mit 128,5 Millionen Euro.
Als größte Herausforderungen nennt Verwaltungsdirektor Alexander Becker neben der Entwicklung der katholischen Schulen und den Pensionsrückstellungen auch die Umsetzung einer Immobilienreform. Das Erzbistum hatte Anfang vergangenen Jahres einen Prozess gestartet, um die Zahl seiner insgesamt rund 800 Gebäude zu reduzieren.