Im Zentrum gibt es künftig religiöse Angebote sowie in Verantwortung der Caritas auch soziale Beratungsdienste. Der Ort ist nach eigenen Angaben "offen für kirchliche und zivilgesellschaftliche Aktivitäten unabhängig von Religion, Kultur, Geschlecht oder sozialem Stand".
Bei der Einweihung würdigte Mecklenburg-Vorpommerns Justizstaatssekretärin Birgit Gärtner (CDU) das Projekt. Grenzen würden dort "nicht nur geografisch, sondern auch im Glauben überwunden". Zugleich sei das Begegnungszentrum für alle geöffnet. Das mache "mia" für die Region und für Mecklenburg-Vorpommern "besonders wertvoll", betonte die Staatssekretärin, deren Ministerium in der Landesregierung für Kirchenfragen zuständig ist.
Kirche als Brücke
Der Generalvikar des Erzbistums, Pater Manfred Kollig, sagte, die Kirche wolle in dem Zentrum ihre Möglichkeiten nicht nur für ihre Mitglieder, sondern zum Wohl der ganzen Gesellschaft einsetzen. Der Standort Löcknitz sei gewählt worden, weil es in der Region immer mehr polnische Zuwanderer gebe. Die Kirche müsse dazu beitragen, dass deutsche und polnische Bürger gut zusammenleben, so der Verwaltungschef des Erzbistums.
Die Gemeinde Löcknitz mit rund 3.200 Einwohnern ist rund zehn Kilometer von der polnischen Grenze und dem Ballungsraum der Großstadt Szczecin (Stettin) entfernt. Seit dem Beitritt Polens zum Schengenraum 2007 und damit dem Wegfall regelmäßiger Grenzkontrollen sind viele polnische Familien zugezogen.
Das Zentrum führt ein 2017 begonnenes Pilotprojekt unter Leitung von Klaudia Wildner-Schipek fort und baut es aus. Die Politikwissenschaftlerin steht auch an der Spitze des neuen Begegnungszentrums. Gefördert wird es vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, das zukunftsweisende kirchliche Projekte unterstützt.