Erzbistum Bamberg startet Prozess zur Neuaufstellung der Seelsorge

"Für unseren eigentlichen Auftrag"

Das Erzbistum Bamberg will sich in der Seelsorge neu aufstellen. Man starte einen umfassenden pastoralen Entwicklungsprozess, teilte das Erzbistum am Mittwoch mit. Die Leitfrage laute: "Wie wollen wir künftig Kirche sein?"

Blick auf die Bamberger Altstadt / © saiko3p (shutterstock)
Blick auf die Bamberger Altstadt / © saiko3p ( shutterstock )

Unter dem Titel "Entscheiden und Handeln: Für eine Kirche mit Zukunft" solle die Pastoral angesichts rückläufiger Ressourcen und gesellschaftlicher Veränderungen neu ausgerichtet und gestaltet werden.

Kreative Ideen für Kirchorte und Gebäude 

Bis Sommer 2027 entwickelten die 35 Seelsorgebereiche im Erzbistum pastorale Strategien. "Dabei sollen kreative Ideen für Kirchorte und Gebäude entstehen, angepasst an die Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Menschen vor Ort", heißt es. Auch gehe es darum, eine Priorisierungsliste für Immobilien aufzustellen.

Erzbischof Herwig Gössl / © Katharina Gebauer (KNA)
Erzbischof Herwig Gössl / © Katharina Gebauer ( KNA )

Zum Auftakt werde Erzbischof Herwig Gössl dafür Ende 2025 "pastorale Orientierungen" vorlegen. "Diese kompakten Entwicklungslinien für die Pastoral im Erzbistum sollen Impulse geben, Räume zum Handeln eröffnen und Chancen zum Experimentieren schaffen. 

Im Gegensatz zu einem starren Konzept sind sie dynamisch und werden kontinuierlich anhand von Rückmeldungen aus der Praxis weiterentwickelt."

Offen auch für andere Konfessionen

Jeder Seelsorgebereich wird laut Mitteilung durch ein Team aus haupt- und ehrenamtlich Engagierten begleitet, das ab Januar 2026 eine gezielte Qualifizierung durchläuft. Der Prozess sei offen für die Mitgestaltung, etwa durch Vertreterinnen und Vertreter aus Pfarreien, Jugend, Ordensgemeinschaften, Kommunen, Verbänden sowie aus anderen Konfessionen und gesellschaftlichen Bereichen.

Domkapitular Martin Emge, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, sagte: "Wir haben jetzt die Chance, Dinge zurückzulassen, die nicht mehr funktionieren, und frei zu werden für unseren eigentlichen Auftrag." 

Ziel sei es, nicht den Rückgang zu beklagen, sondern das Positive zu stärken und wachsen zu lassen. Erzbischof Gössl ergänzte: 

"Gemeinsam können wir eine lebendige und zukunftsfähige Kirche gestalten, die den Herausforderungen unserer Zeit gerecht wird und das Evangelium von den Menschen her neu entdeckt."

Erzbistum Bamberg

Das Bistum Bamberg wurde auf die Initiative von König Heinrich II. hin bei der Reichssynode in Frankfurt gegründet. Erster Bischof von Bamberg war Eberhard I., der dieses Amt von 1007 bis 1040 innehatte. Mit dem Bistum Bamberg ins Leben gerufen wurde das Domkapitel, das den Heiligen Georg als Patron wählte.

Beim 4. Laterankonzil 1215 erlangte das Domkapitel das alleinige Bischofswahlrecht und beanspruchte die Mitregierung des Hochstifts und der Diözese.

Blick auf die Bamberger Altstadt / © saiko3p (shutterstock)
Blick auf die Bamberger Altstadt / © saiko3p ( shutterstock )
Quelle:
KNA