Erzbistümer Köln und Tokio sammeln für Myanmar

Gebetstag, Ausstellung und Kollekte

An diesem Sonntag rufen die Erzbistümer in Köln und Tokio dazu auf, den alljährlichen "Tokyo-Sonntag" als Solidaritätstag für Myanmar zu begehen. In den Gottesdiensten beten und sammeln sie ge­mein­sam die Kollek­te für das Land.

Katholische Kirche in Myanmar unter Druck / © Paul Haring (KNA)
Katholische Kirche in Myanmar unter Druck / © Paul Haring ( KNA )

Gesammelt wird für die Men­schen in einem der ärms­ten Län­der der Welt. Die beiden Erzbistümer blicken gemeinsam mit Sorge auf die angespannte Situation in dem südostasiatischen Land und ermutigen dazu, durch Kollekte und Gebete Solidarität zu zeigen.

Die Kirche in Myanmar unterstützt seit Jahren mit ihrem Einsatz alle Myanmaren und fördert dadurch den Dialog jenseits von Religion und Ethnie. Vor zwei Jahren, am 1. Februar 2021, wurde die demokratisch gewählte Regierung in Myanmar durch einen gewaltsamen Militärputsch gestürzt. Bis heute kommt es in dem Land zu kriegerischen Konflikten, bei denen vor allem Minderheiten die Leidtragenden sind. Dörfer und Städte, Kirchen und Klöster werden bombardiert und von Artillerie beschossen, Zivilisten als lebendige Schutzschilde missbraucht, Dörfer werden niedergebrannt und die Reisernte vom Militär geplündert. Die Christen vor Ort beteiligen sich an den Protesten gegen das Militär. Sie fordern Frieden für jeden Menschen in ihrem Land.

Aktion mit Tradition

Seit 69 Jahren gibt es die "Gemeinschaft des Betens und gegenseitigen Sich-Helfens". Der Kölner Kardinal Josef Frings und sein japanischer Amtsbruder Peter Tatsuo Doi aus Tokio haben die partnerschaftliche Unterstützung im Jahr 1954 ins Leben gerufen. Gleichzeitig zum "Tokyo-Sonntag" im Erzbistum Köln wird im Erzbistum Tokio der "Köln-Sonntag" gefeiert. Bis heute besuchen Bischöfe beide Bistümer und beleben in gemeinsamen Anliegen die Partnerschaft. Eine finanzielle Unterstützung aus Köln für das Partnerbistum Tokio ist schon seit dem japanischen Wirtschaftsaufschwung der 1960er- und 70er-Jahre nicht mehr nötig.

Beide Bistümer unterstützen bereits seit Jahren Projekte in Myanmar und beten für die Menschen vor Ort. Aufgrund des Militärputsches und der besonderen Ausnahmesituation legen sie den Fokus in diesem Jahr gezielt auf die Situation der Christen in Myanmar. Weihbischof Dominikus Schwaderlapp und Erzbischof Marco Win Tin aus Mandalay/Myanmar werden zu diesem Anlass am Sonntag im Kölner Dom gemeinsam den Gottesdienst feiern und für den Frieden in Myanmar beten. Darüber hinaus informieren im Domforum Initiativen und Hilfswerke wie missio, Amnesty International, KAAD und German Solidarity with Myanmar Democracy über die Situation vor Ort.

Hintergrund: Myanmar

Der in Südostasien gelegene Staat Myanmar ist auch unter seinem älteren Namen Burma beziehungsweise Birma bekannt. Das Land grenzt an Thailand, Laos, China, Indien und Bangladesch. Größte Stadt ist die am Irrawady-Delta gelegene 5-Millionen-Einwohner-Metropole Rangun/Yangon. Regierungssitz ist seit 2005 Naypyidaw im Zentrum des Landes.

Myanmar: Demonstranten halten Portraits von Aung San Suu Kyi hoch / © Daniel Ceng Shou-Yi (dpa)
Myanmar: Demonstranten halten Portraits von Aung San Suu Kyi hoch / © Daniel Ceng Shou-Yi ( dpa )
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