Erzbischof Zollitsch weiht Katholisches Medienhaus ein

Unter einem Dach

Als wichtige Wegmarke für die katholische Medienarbeit in Deutschland hat die Deutsche Bischofskonferenz die Einweihung des neuen Katholischen Medienhauses in Bonn bezeichnet. Damit gehe die Kirche mit mutigem Blick in einer sich rasch verändernden Medienwelt einen großen Schritt nach vorne.

 (DR)

Das Medienhaus stehe dafür, die Kräfte zu bündeln, besser zu vernetzen und der kirchlichen Botschaft im digitalen Medienzeitalter eine starke Präsenz zu geben, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, beim Festakt am Montag (11.06.2012) in der Bundesstadt. "Wir sind bereit", so Zollitsch.



Unter dem Dach des Katholischen Medienhauses kooperieren die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA), das Internetportal katholisch.de, die Katholische Hörfunkarbeit für Deutschlandradio und Deutsche Welle, die Allgemeine gemeinnützige Programmgesellschaft mbH (APG), FUNK-Korrespondenz, Filmdienst, Katholisches Filmwerk, die "Zeit"-Beilage "Christ & Welt", die dreipunktdreimediengesellschaft, die KNA-Promedia-Stiftung sowie domradio.de. Die Medienunternehmen und Marken sollen neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit nutzen und innovative Publikationen und Produkte entwickeln. Zudem soll das Medienhaus als überdiözesane Einrichtung auch die Verbindung mit Medienaktivitäten auf Bistumsebene herstellen und Dienstleister in inhaltlichen und technischen Fragen sein.



"Es geht um die Verkündigung des Evangeliums"

Zollitsch betonte, die einzelnen Marken sollten neben dem größer werdenden Austausch ihr jeweils eigenes Profil stärken. Er würdigte das Medienhaus als gemeinschaftliche Leistung, bei der künftig noch weitere Einrichtungen "mitmachen" und sich in der Medienhaus GmbH beteiligen könnten. Die derzeitige Phase des Umbruchs erfordere die "Kreativität vieler Köpfe" und den "Mut zu Experimenten". Über herkömmliche Kanäle wie Kirchenzeitungen und kirchliche Sendungen in den Funkmedien sei die Kirche für Menschen, die vor allem die neuen Medien nutzten, "nicht mehr auffindbar", sagte der Freiburger Erzbischof.



Der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), nahm die Segnung der neuen Räumlichkeiten vor. Der Prozess zur Etablierung des Medienhauses war durch ihn vor allem in der Publizistischen Kommission vorangetrieben worden. Fürst ist auch Vorsitzender des kürzlich gegründeten Aufsichtsrates der Medienhaus GmbH.



Der Geschäftsführer der Katholischen Nachrichten-Agentur, Thomas Juncker, unterstrich, das Katholische Medienhaus könne im Sinne des Subsidiaritätsprinzips Medienaktivitäten der Bistümer oder anderer kirchlicher Medienengagements inhaltlich vorbereiten und operativ unterstützen. Ohne eine Vernetzung überdiözesaner Medienaktivitäten mit diözesanen Medienstrukturen werde die Kommunikation für die Kirche schwer. "Und Kommunikation ist letztlich Kernbereich kirchlichen Wirkens: Es geht um die Verkündigung des Evangeliums", so Juncker.