Das Millionendefizit für 2023 könne nur durch Rückgriff auf Finanzanlagen ausgeglichen werden, so der Bericht der Zeitung "Presse". Noch würden aber keine Immobilien angetastet. Alle Dienststellen und Einrichtungen kämen auf den Prüfstand, hieß es.
Kirchenmedien stark betroffen
Die seit 1848 erscheinende Kirchenzeitung "Der Sonntag" und der Sender Radio Klassik Stephansdom sollen ab spätestens 2026 keine Bistumsgelder mehr erhalten. Damit sei der Fortbestand stark gefährdet. Kirchen-Insider bestätigten den Bericht.
Fünf Prozent der jährlichen Ausgaben, also sieben Millionen Euro, sollen laut Bericht dauerhaft gekappt werden. Ein Stopp von Gehaltserhöhungen als Inflationsausgleich werde derzeit diskutiert.
Einen förmlichen Einstellungsstopp gebe es bislang nicht.
Mit 80 in den Ruhestand
Schönborn (78) hat den Papst bereits 2020 seinen altersbedingten Amtsverzicht angeboten. Die "Presse" berichtet nun, er habe aber von der vatikanischen Bischofsbehörde signalisiert bekommen, er werde wohl erst mit 80 Jahren in den Ruhestand versetzt; das wäre Anfang 2025.
Bereits Mitte Mai hatte Pressesprecher Michael Prüller deutliche Einsparungen im Medienbereich der Diözese bestätigt. Er sagte der Presseagentur Kathpress, ab 2025 müssten sich Radio Klassik Stephansdom und "Der Sonntag" selbst tragen.
Die Erzdiözese Wien umfasst neben der Hauptstadt auch die östliche Hälfte Niederösterreichs. Mit rund 1,1 Millionen Katholiken und mehr als 600 Pfarreien ist sie das größte Bistum Österreichs. Noch 2021 verzeichnete das Erzbistum Wien ein ausgeglichenes Budget mit Einnahmen von rund 141 Millionen Euro.