Erzbischof von Köln bedauert Beschluss der Benediktiner, den Michaelsberg zu verlassen

Tiefe Trauer

Seine tiefe Trauer über den Beschluss der Benediktiner ihr Kloster auf dem Michaelsberg in Siegburg zu verlassen hat Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zum Ausdruck gebracht. Er hofft jedoch auch, dass eine Gemeinschaft gefunden wird, die die „geistliche Präsenz“ auf dem Michaelsberg fortführen wird.

 (DR)

"Die Entscheidung der Benediktiner, den Michaelsberg zu verlassen, erfüllt mich mit tiefer Trauer. Eine fast 950-jährige geistliche Tradition findet damit ihren zumindest vorläufigen Schlusspunkt. Zum gelebten Glauben im Erzbistum Köln gehören auch die Ordensleute, die durch ihr Leben nach den evangelischen Räten Gott an die erste Stelle ihres Lebens setzen und damit der Welt ein unübersehbares Zeugnis für Gottes Gegenwart geben. Durch den Weggang der Benediktiner wird das geistliche Leben im Erzbistum Köln ärmer.

Dennoch will ich zuerst Gott dafür danken, dass wir fast 950 Jahre dieses Zeugnis haben durften. Meine Hochachtung und mein Dank gilt den Benediktinern für ihr lebendiges Glaubenszeugnis. Ich respektiere ihre Entscheidung, die sie nach langem und intensivem Ringen gefällt haben. Seitens des Erzbistums wollen wir nach Kräften helfen, damit es zu einem guten Abschluss ihrer Präsenz auf dem Michaelsberg kommt. Zugleich rufe ich alle Gläubigen zum Gebet auf, dass uns der Michaelsberg als Leuchtturm des Glaubens erhalten bleibt und es uns gelingt, eine Gemeinschaft zu finden, die bereit ist, die geistliche Präsenz auf dem Michaelsberg fortzuführen. Dazu brauchen wir Gottes Hilfe und darum bitte ich um das Gebet der Gläubigen."



Information: Am Montag hatten die Benediktiner in einer Pressekonferenz bekanntgegeben, dass sie ihr vor 946 Jahren gegründetes Kloster Mitte nächsten Jahres auflösen werden. Die Entscheidung sei in geheimer Abstimmung der zwölf Brüder gefallen, erklärte der Hausobere, Pater Christian Dieckmann. Die Gründe für die Auflösung seien finanzieller und personeller Art. Genaue Pläne für die weitere Nutzung der Abtei existierten noch nicht, hieß es.