Erzbischof Robert Zollitsch bewertet Ministrantenwallfahrt als Erfolg

"Unsere Kirche lebt"

Noch einige Tage sind die Zehntausenden Messdiener aus Deutschland in Rom. Doch bereits jetzt zieht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, positive Bilanz.

 (DR)

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat eine positive Bilanz der internationalen Ministrantenwallfahrt gezogen. Es erfülle ihn "mit einem gewissen Stolz", dass 45.000 der mehr als 53.000 Teilnehmer Deutsche seien und davon wiederum 11.000 aus seiner eigenen Erzdiözese Freiburg kämen, sagte Zollitsch am Mittwoch in Rom. "Wir spüren: Unsere Kirche lebt, sie ist jung, die Jugendlichen gehen mit, und das ist für mich das größte Geschenk dieser Woche."

Die negative Berichterstattung im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen innerhalb der Kirche habe keine Auswirkung auf die Veranstaltung gehabt, sagte Zollitsch. "Ich freue mich, dass trotz dieser Krise die Zahl derer, die zur Wallfahrt mitgekommen sind, nicht zurückgegangen ist." Freiburg habe die Anmeldeliste sogar vorzeitig schließen müssen. Dieses Interesse sei für ihn "ein Zeichen, dass junge Menschen, auch wenn sie Schwierigkeiten spüren, bereit sind, sich für die Kirche zu engagieren", so der Bischofskonferenzvorsitzende.

"Keine Werbeveranstaltung"
Für ihn sei es ein schönes Zeichen, dass sich eine große Zahl von Jugendlichen für den Ministrantendienst interessiere. "Das sind junge Menschen, die ständig mit der Kirche in Kontakt sind, die mit der Mitte dessen, was das kirchliche Leben ausmacht, mit dem Gottesdienst, in steter Verbindung stehen." Über den liturgischen Dienst hinaus entwickelten viele Verantwortung in der Jugendarbeit oder im sozialen Bereich, sagte der Erzbischof.

Die Ministrantenwallfahrt sei "sicher keine Werbeveranstaltung für den Priesterberuf". Allerdings komme der größere Teil derer, die sich zu einer Ausbildung zum Priester entschlössen, aus der Ministrantenarbeit, sagte Zollitsch.