Erzbischof Marx wird Großkanzler der Universität Eichstätt

Schritt zur Stärkung

Der Münchner Erzbischof und Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Reinhard Marx, wird neuer Großkanzler der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Er übernimmt das Amt des Magnus Cancellarius von Ortsbischof Gregor Maria Hanke.

Porträt von Andreas Lob-Hüdepohl (KNA)
Porträt von Andreas Lob-Hüdepohl / ( KNA )

Dies sieht die neue Stiftungsverfassung vor, die am 1. Oktober in Kraft tritt. Wenn die Universität stärker in die wissenschaftliche Gemeinschaft und in das kirchliche Leben in Deutschland einwirken wolle, dürfe sie "in kirchlicher Perspektive nicht als lokale Angelegenheit betrachtet werden", schreibt Hanke in einem Brief an die Mitarbeiter der Hochschule, der am Mittwoch in Eichstätt veröffentlicht wurde. Die Hochschule ist der einzige katholischen Universität im deutschsprachigen Raum.



Die Entscheidung, Marx die Zuständigkeit für die Universität zu übertragen, gilt als wichtiger Schritt zu einer finanziellen und ideellen Stärkung der Hochschule, die Papst Benedikt XVI. selbst angemahnt hatte. Der Bischof gab seiner Hoffnung Ausdruck, "dass von der Plattform der Freisinger Konferenz aus ein nachhaltiges Engagement der Deutschen Bischofskonferenz" für die Universität erreicht werden könne. Der Magnus Cancellarius ist Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Katholische Universität und damit des Trägers der Hochschule, die zum überwiegenden Teil von der öffentlichen Hand finanziert wird.



Nach den Querelen um den gewählten, aber von Hanke dann nicht ernannten Uni-Präsidenten Ulrich Hemel im Mai 2008 war die Katholische Universität längere Zeit nicht zur Ruhe gekommen. Die Leitung oblag mehreren Interimspräsidenten. Zurzeit hat der Berliner Theologe Andreas Lob-Hüdepohl dieses Amt inne. In der ersten Hälfte des kommenden Jahres soll wieder ein regulärer Präsident gewählt werden. Dabei wird die Kirchenleitung nach der neuen Stiftungsverfassung deutlich mehr Einfluss haben als bislang. Insbesondere wird der Träger der Universität früher in den Prozess der Kandidatensuche eingebunden.