Erzbischof Ludwig Schick, Erzbistum Bamberg

Bischöfe zum Advent: 22. Dezember

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer des domradios. Ich heiße Ludwig Schick und bin Erzbischof in Bamberg. Ich grüße Sie aus unserer Dom- und Bischofsstadt und wünsche Ihnen besinnliche, vorweihnachtliche Tage. Das Erzbistum Bamberg feiert zur Zeit sein tausendjähriges Bestehen: Das Motto des Jubiläumsjahres lautet: Unterm Sternenmantel. Der heilige Kaiser Heinrich II., der 1007 das Bistum gründete hat der Domkirche einen sehr kostbaren Vespermantel geschenkt. Er wird Sternenmantel genannt weil auf ihm viele Sterne zu sehen sind.

 (DR)

Sie sind alle auf Christus hin geordnet, der in Herrschergestalt das Zentrum des Mantels bildet. Sie können diese kostbare Textilie im Dommuseum hier besuchen. Den Sternenmantel könnte man auch Weihnachtsmantel nennen. Er kann ausdrücken was Weihnachten bedeutet. Sterne gehören zu Weihnachten dazu, das wissen wir alle. Auch der wärmende Mantel kommt in vielen Weihnachtsgeschichten vor. Zum Beispiel wird erzählt, das einer der Hirten dem Jesuskind in der Krippe seinen Schäfermantel schenkte und ihm damit seine Liebe zeigte. Der Stern spielt in der Weihnachtsgeschichte des Matthäusevangeliums eine wichtige Rolle. Die Waisen oder Könige aus dem Morgenland folgten dem Stern den sie hatten aufgehen sehen. Sie fanden den neugeborenen König, den Emanuel, den Gott mit uns im Kind von Bethlehem. Er ist der Stern, der aufgeht über dieser Welt. Dieser Stern bringt Schutz und Licht in der Dunkelheit der Nacht. Schenkt Orientierung, signalisiert unserer Welt Frieden und spendet Wärme. Die Kirche betet in dieser Adventszeit deshalb: du Morgenstern, Glanz des unversehrten Lichtes, der Gerechtigkeit strahlende Sonne, komm und erleuchte die da sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes. In der Adventszeit gibt es auch heute überall Sterne aus den verschiedensten Materialien und in den unterschiedlichsten Farben, Gestalten und Aufmachungen. Leider wissen viele Menschen heute nicht mehr was die Sterne in der Adventszeit bedeuten. Betrachten Sie die Sterne, die Sie jetzt in dieser Zeit sehen. Basteln Sie selbst auch Sterne und hängen Sie sie am Weihnachtsbaum oder an der Krippe auf. Lassen Sie sich dabei aber auf den Stern der Waisen aus dem Morgenland hinweisen. Jesus Christus, folgen Sie diesem Stern, dem Evangelium. So werden Sie nicht im Dunklen gehen sondern das Licht des Lebens haben und Sie werden auch selbst Licht in diese Welt zu ihren Mitmenschen bringen.

Ich wünsche Ihnen einen guten Stern auf Ihren Wegen und ein gesegnetes Weihnachtsfest.