Erzbischof Koch: Neues Institut eint Berlins katholische Theologie

 (DR)

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch verbindet große Hoffnungen mit dem neuen Institut für Katholische Theologie an der Humboldt-Universität. Dort würden die beiden katholischen Theologietraditionen der Hauptstadt "an einem Ort versammelt", sagte Koch in Berlin bei einem Festakt in der evangelischen Theologischen Fakultät.

Der Erzbischof bezog sich auf die Guardini-Professur für Religionsphilosophie und Theologische Ideengeschichte sowie die Professuren des Seminars für Katholische Theologie an der Freien Universität Berlin, die in das Institut überführt wurden. Indem sie dort vereint seien, könnten neue Verbindungen entstehen, "durch die die Präsenz der katholischen Theologie in Berlin im Konzert der Wissenschaften weiter gestärkt und zukunftsfest gemacht wird".

Bei dem Festakt wurde das 15-jährige Bestehen der Guardini-Professur gefeiert, die seit 2004 bei den evangelischen Theologen angesiedelt war, und deren Wechsel an das neue Institut offiziell vollzogen. Träger der Stiftungsprofessur sind die Deutsche Bischofskonferenz und das Erzbistum Berlin. Koch würdigte die bisherige Verankerung der Professur in der evangelischen Fakultät als "starkes Symbol ökumenischer Gastfreundschaft".

Benannt ist die Professur nach Romano Guardini (1885-1968), einem der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Von 1923 bis zur Aufhebung 1939 durch die Nationalsozialisten hatte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität, der heutigen Humboldt-Universität, Lehrveranstaltungen gehalten, die weit über die Hochschule hinaus beachtet wurden.

Guardinis Nachfolger seit 2004 waren Ludger Honnefelder, Edmund Runggaldier, Jean Greisch und Ugo Perone. Sie hätten die Professur zu internationalem Ansehen geführt, betonte Koch. Zugleich dankte er der Katholischen Akademie und der Katholischen Studentengemeinde für die Begründung von Guardini-Lectures nach der friedlichen Revolution in der DDR. Damit hätten sie vor Errichtung der Professur an die Lehrtradition des Theologen angeknüpft, bevor die Guardini-Stiftung die Verantwortung für das Projekt der Professur übernommen habe. (kna/Stand 04.12.2019)