Erzbischof Heße würdigt 25-jähriges Bestehen der Notfallseelsorge

"Hinwendung zum Menschen"

Die ökumenische Notfallseelsorge wird in diesem Jahr 25. Zu diesem Anlass feiert der Hamburger Erzbischof Stefan Heße zusammen mit der evangelischen Bischöfin Kirsten Fehrs einen feierlichen Gottesdienst in der Hauptkirche St. Petri.

Ein Notfallseelsorger tröstet eine trauernde Frau  / © Norbert Försterling (dpa)
Ein Notfallseelsorger tröstet eine trauernde Frau / © Norbert Försterling ( dpa )

"Seit vielen Jahrzehnten steht die Notfallseelsorge Menschen in akuten Notsituationen zur Seite. Was anfänglich Einzelpersonen geleistet haben, ist heute ein ganzes Netzwerk: gut organisiert, flächendeckend, professionell, unmittelbar, ökumenisch. Über die Leitstellen von Feuerwehr Polizei und Rettungsdiensten ist sie jederzeit erreichbar", würdigte Heße die Arbeit der Notfallseelsorge in seinem Grußwort.

Erzbischof Stefan Heße / © C. Haake (Erzbistum Hamburg)

Erzbischof Heße betonte den geistlichen Gehalt des Dienstes: "Im Dasein, im Hingehen, im Zuhören und im Aushalten wird Hilfe konkret. In solchen Haltungen wird die Zuwendung Gottes erfahrbar – durch einen anderen Menschen."

"Sie sind die Samariter" 

Das Blaulicht und die Notfallseelsorge stünden für Hoffnung auf Zukunft, seien Stärkung der Lebensgewissheit: "Gerade dann, wenn Menschen Sicherheit, Ordnung, Gesundheit, Leben, Vertrauen und Glauben verlieren, braucht es jemanden an der Seite – egal ob ehrenamtlich oder hauptamtlich. Notfallseelsorge ist Hinwendung zum Menschen."

Zum Abschluss sagte Erzbischof Heße: "Ich danke allen, die sich diesem Dienst stellen, grade in extremen Situationen. Sie sind die Samariter, die barmherzigen, hier und heute. Ich wünsche Ihnen Kraft und Gottes Stärke in allen Herausforderungen."

Speziell ausgebildete Seelsorger

Die Notfallseelsorge entstand in den 1990er Jahren in Deutschland als Reaktion auf die Erkenntnis, dass Menschen nach traumatischen Ereignissen nicht nur medizinische, sondern auch seelische Unterstützung brauchen. Die Kirchen begannen daraufhin, speziell ausgebildete, insbesondere auch ehrenamtliche, Seelsorgerinnen und Seelsorger bereitzustellen, die rund um die Uhr erreichbar sind. Aus dieser Praxis entwickelte sich die ökumenische Notfallseelsorge, die heute ein fester Bestandteil des psychosozialen Krisenmanagements in Deutschland ist.

Auch aus dem Erzbistum Hamburg sind einige, vor allem ehrenamtliche, Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger im Einsatz und bieten in akuten Krisensituationen seelischen Beistand für Betroffene, Angehörige und Einsatzkräfte. 

Notfallseelsorge

Seit mehr als 20 Jahren steht die Notfallseelsorge Menschen in akuten Notsituationen bei: unmittelbar, überkonfessionell und professionell. Aus einer anfänglich von Einzelpersonen getragenen Initiative hat sich eine seelsorgliche Institution geformt, die heute aus unserer Gesellschaft nicht mehr fortzudenken ist.

Notfallseelsorge in Deutschland präsentiert sich heute als gut organisiertes, flächendeckendes System, das Menschen in seelischen Notlagen professionelle Begleitung und Betreuung anbietet.

 Logo der Notfallseelsorge / © Soeren Stache (dpa)
Logo der Notfallseelsorge / © Soeren Stache ( dpa )