Der scheidende Erzbischof von Philadelphia, Charles Chaput, hat seinen vom Papst ernannten Nachfolger als gute Wahl bezeichnet. Bischof Nelson Perez sei "genau der Mann, den die Kirche braucht", sagte Chaput am Donnerstag (Ortszeit) in Philadelphia.

Perez, derzeit Bischof von Cleveland, war bereits Priester der Erzdiözese Philadelphia. Aus diesem Grund habe er seine Ernennung durch Papst Franziskus am Donnerstag als "surrealen Moment" empfunden.

Perez bezeichnete Chaput als Freund und Mentor und lobte ihn für seine Leistungen der letzten Jahre. Vor dem Hintergrund der Glaubwürdigkeitskrise der Kirche wegen sexuellen Missbrauchs von Priestern an Minderjährigen und finanzieller Herausforderungen habe Chaput "mit großem Mut und großer Standhaftigkeit" die Erzdiözese geleitet.

Chaput, Angehöriger des Stammes der Potawatomi-Prärieindianer, war der erste Abkömmling der amerikanischen Urbevölkerung, der das Amt eines Erzbischof erhielt. Er gehört innerhalb der US-Bischofskonferenz zu den Wortführern des konservativen Flügels.

Der Kapuziner Chaput stand seit 2011 an der Spitze des Erzbistums in der sechstgrößten Stadt der USA. In dieser Zeit war er mit zurückliegenden Missbrauchsfällen konfrontiert. Im September hatte er mit Vollendung des 75. Lebensjahres gemäß dem Kirchenrecht seinen Rücktritt eingereicht. Sein Nachfolger Perez soll am 18. Februar offiziell als Erzbischof ins Amt eingeführt werden. (KNA, 24.1.20)