In Bethlehem, der Geburtsstadt Jesu Christi, kann nach Einschätzung des Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Udo Markus Bentz auch in diesem Jahr nicht unbeschwert Weihnachten gefeiert werden. Zwar werde das Weihnachtsfest im Westjordanland unter besseren Bedingungen begangen werden als in den vergangenen Jahren, sagte der Paderborner Diözesanbischof dem Evangelischen Pressedienst (epd), aber es herrschten weiter schwierige Bedingungen.
Im Westjordanland gebe es viele israelische Straßensperren und mobile Checkpoints, erklärte Bentz. Die Situation verändere sich ständig. Man wisse nicht, wer welche Erlaubnis bekomme und wer nach Bethlehem zum Fest reisen könne. "Die Zahl der Pilger wird sehr begrenzt sein", vermutet er.
Pilgerbetrieb stark eingeschränkt
Die christlichen Familien in Bethlehem stehen laut Bentz unter einem enormen ökonomischen Druck. "Vieles, was mit dem Pilgerbetrieb zusammenhängt, gerade zu Weihnachten, ist stark eingeschränkt oder gar nicht möglich", erklärte er. Das betreffe beispielsweise die Pilgerherbergen, die Devotionalienhändler und die Gastronomie. "Viele Leute stehen vor einer ruinierten Existenz. Auch das wird Bethlehem und Weihnachten prägen."
Weihnachten ereigne sich jedoch nicht allein in der Stadt Bethlehem, sondern in der Bibel heiße es "auf den Feldern von Bethlehem", sagt der Erzbischof. Das lenke den Blick auf die Christen im Westjordanland und in Gaza und auf die schwierigen Umstände, unter denen sie Weihnachten feiern. Die Christinnen und Christen im Gaza-Streifen könnten nicht nach Bethlehem gelangen "und für viele Christen im Westjordanland ist es auch schwierig". Auch dort könnten indes Weihnachtsgottesdienste gefeiert werden.
Bentz ruft zum Gebet für die Menschen in der Region auf. Er wünsche ihnen, dass sie "viele Zeichen der Solidarität erleben dürfen in diesen Tagen - auch durch unser Gebet und unsere Unterstützung". Er hoffe, dass sie beim Hören der Weihnachtsbotschaft Trost spüren und neue Hoffnung erfahren könnten.