Erwartungen an Aufarbeitung laut Kohlgraf sehr verschieden

Zu einfache Debatte?

Die Erwartungen Betroffener an die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen sind laut dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sehr unterschiedlich. Das Thema sei "schwierig und differenziert, weil es so viele Gesichtspunkte beinhaltet".

Bischof Peter Kohlgraf / © Bert Bostelmann (KNA)
Bischof Peter Kohlgraf / © Bert Bostelmann ( KNA )

Das sagte Kohlgraf am Montag im Podcast "Lebensfragen" des Bistums. In der Öffentlichkeit werde darüber bisweilen zu vereinfacht debattiert.

Forderung nach neuer Beschwerdekultur

So gebe es Betroffene, für die finanzielle Leistungen eine wichtige Rolle spielten, erklärte Kohlgraf. Andere sagten: "Bleibt uns mit eurem Geld vom Hals, ihr könnt euch nicht freikaufen". Manche begrüßten Gottesdienste, in denen um Verzeihung gebeten werde, andere lehnten dies als Versuch ab, sich "mit ein paar frommen Gebeten aus der Affäre zu ziehen". Es brauche Transparenz, eine neue Beschwerdekultur und auch kirchliche Stellen, an die Menschen sich wenden könnten.

Den offenen Brief von 70 Bischöfen, die den Reformprozess Synodaler Weg kritisieren, will er nach eigenem Bekunden nicht kleinreden. Die Themen des Synodalen Wegs beträfen jedoch nicht Deutschland allein, viele Bischöfe aus aller Welt verfolgten den Prozess "sehr interessiert", wenn auch kritisch. Deutschland sende mit dem Synodalen Weg eine Botschaft in die Weltkirche, die sehr viel unterschiedlicher sei, als viele dächten.

Quelle:
KNA
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