Erstes Kölner Klimaschutzforum findet im August statt

"Aktiv ins Handeln kommen"

Am 29. August findet im Maternushaus das erste Kölner Klimaforum statt. Die Initiatoren erklären, warum es das jetzt braucht und welche Themen auf der Agenda stehen. Auch von prominenter Seite bekommt das Forum Unterstützung.

Symbolbild Umweltschutz / © simona pilolla 2 (shutterstock)
Symbolbild Umweltschutz / © simona pilolla 2 ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Das erste Kölner Klimaforum soll ein Austauschforum für Klimagerechtigkeit und nachhaltiges Handeln in Kirche, Wohlfahrt und Gesellschaft sein. Was heißt das konkret?

Dr. Vera Bünnagel (Klimaschutzbeauftragte des Diözesan-Caritasverbands für das Erzbistum Köln e.V.): Das heißt, dass wir eigentlich alle an den gleichen Themen arbeiten und das momentan auch parallel tun. Wir wollen Synergien erschließen und zusammen diskutieren und Lösungen finden, die uns allen helfen. Und zwar in diesem Jahr. Das ist jetzt die erste Veranstaltung zum Thema "Sozial, ökologisch, mobil", also alles, was rund um die Mobilität zu tun ist.

DOMRADIO.DE: Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Kölner Klimaforum?

Dr. Christian Weingarten (Umweltbeauftragter des Erzbistums Köln): Vor allen Dingen ganz ins konkrete Handeln zu kommen. Wir wissen, dass wir gerade im Bereich der Mobilität in den letzten Jahren auf Bundesebene viel zu wenig getan haben, auch wir als Kirche und wahrscheinlich auch im Bereich der Caritas.

Aber wir wollen aktiv ins Handeln kommen und überlegen: Was können wir machen, was müssen wir machen und wo wollen wir sofort anfangen? Das gilt für die einzelnen Bereiche, die Kirchengemeinden, aber vor allen Dingen auch in den ganzen caritativen Bereichen, wo Mobilität noch eine viel stärkere Rolle spielt als in den Kirchengemeinden.

DOMRADIO.DE: Sie sind mitten in den Vorbereitungen. Was steht denn aktuell noch für Sie an?

Weingarten: Unser Programm steht. Wir wissen, wer kommt und dass es gut besetzt ist. Nun steht aber die Vorbereitung und die Werbung an, damit möglichst viele zum Kommen motiviert werden. Das ist unsere Hoffnung, dass viele kommen und viele mitmachen wollen.

Vera Bünnagel

"Wie sieht eine Reisekostenrichtlinie in Zukunft modernerweise aus, um dem Klimaschutz gerecht zu werden?"

DOMRADIO.DE: Worüber wird denn dann am 29 August diskutiert und informiert?

Bünnagel: Es geht allgemein um Verkehrspolitik. Dazu haben wir auch Inputs, unter anderem von Herrn Professor Dr. Andreas Knie, einem Mobilitätsforscher und Forscher zum gesellschaftlichen Wandel. Da geht es darum, was genau für Kirche und Caritas gut passt.

Es geht aber auch ganz konkret um praxisnahe Dinge. Wie kann man Ladeinfrastruktur umsetzen, wenn einem die Gebäude gehören oder auch nicht gehören? Was kann man in ambulanten Diensten der Caritas oder anderer Wohlfahrtsverbände durch E-Mobilität, aber auch durch ganz andere Mobilitätsformen ändern? Wie sieht eine Reisekostenrichtlinie in Zukunft modernerweise aus, um dem Klimaschutz gerecht zu werden?

An all solchen Themen wollen wir konkret arbeiten und Lösungen finden.

DOMRADIO.DE: Promis kommen auch?

Weingarten: Wir haben mit Eckart von Hirschhausen jemanden gewinnen können, der am Anfang auch mit seiner Stiftung "Gesunde Erde, gesunde Menschen" Impulse macht. Er wird hoffentlich nochmal alarmieren, dass das Thema Klimawandel auch viel mit Gesundheit zu tun hat. Da haben wir gerade im Caritas-Bereich eine große Schnittstelle.

Nach der Mittagspause wird der Frontmann von der Kölner Karnevalsband Kasalla kommen und erzählen, warum die Band Kasalla sich sehr stark für Klimaschutz und Umweltschutz einsetzt.

Christian Weingarten

"Die Hoffnung ist da, dass dadurch vielleicht Arbeitsgemeinschaften entstehen."

DOMRADIO.DE: Soll das Klimaforum denn auch praktische Umsetzungsmöglichkeiten erarbeiten?

Weingarten: Ich glaube, soweit wird es zeitlich nicht gehen. Es gibt vormittags und nachmittags Workshops, die aber eher in dem Sinne zu sehen sind, dass Personen einen Input bekommen, um dann nach Hause zu gehen und starten zu können.

Aber die Hoffnung ist da, dass dadurch vielleicht Arbeitsgemeinschaften entstehen und Menschen sagen: Wir haben genau die gleiche Herausforderung, lasst uns da zusammenarbeiten, lasst uns gemeinsam Lösungen finden.

Das wäre eine große Hoffnung für die Zeit danach bis zum übernächsten Klimaforum.

DOMRADIO.DE: An welches Publikum richtet sich denn das Klimaforum?

Bünnagel: Das Publikum ist eigentlich sehr breit gefächert. Es richtet sich an Leitungskräfte aus den Wohlfahrtsverbänden und aus der Kirche sowie an Verwaltungsmitarbeitende und an alle, die sich mit dem Thema Klimamanagement und Umweltmanagement befassen.

Es richtet sich aber auch an Ehrenamtliche aus den Gemeinden, die mit dem Thema Mobilität zu tun haben. Wir haben auch Themen aus dem praktischen Bereich, zum Beispiel "Kirche und Wohlfahrt als Akteure im Sozialraum". Das sind Themen, die ein ganz breites Publikum ansprechen.

Dementsprechend sind auch schon die ersten Buchungen sehr gemischt und breit aufgestellt.

Weingarten: Es sind schon viele da, aber wir freuen uns über jeden und jede, die noch bis zum 9. August dazukommt.

Das Interview führte Dagmar Peters.

Achtung der Unversehrtheit der Schöpfung im Katechismus

Das siebte Gebot verlangt auch, die Unversehrtheit der Schöpfung zu achten. Tiere, Pflanzen und leblose Wesen sind von Natur aus zum gemeinsamen Wohl der Menschheit von gestern, heute und morgen bestimmt [Vgl. Gen 1,28-31]. Die Bodenschätze, die Pflanzen und die Tiere der Welt dürfen nicht ohne Rücksicht auf sittliche Forderungen genutzt werden.

Symbolbild Natur, Umwelt, Schöpfung, Fortschritt / © Love the wind (shutterstock)
Symbolbild Natur, Umwelt, Schöpfung, Fortschritt / © Love the wind ( shutterstock )
Quelle:
DR