Kapitelsamt im Kölner Dom

Erster Adventssonntag

In seiner Predigt sprach Domkapitular Dominik Meiering über die Lieder, "in denen über Ankunft Gottes und das Kommmen Jesu Christi herbeigesehnt wird". Es sang der Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Oliver Sperling.

Kölner Dom  / © MT (DR)
Kölner Dom / © MT ( DR )

Im Lärm und in der Unruhe unserer Zeit ist es besonders wichtig, wieder Zeiten und Orte der Stille und Besinnung zu finden. Die vorweihnachtliche Zeit wird weitgehend vermarktet und bietet wenig Raum für Stille. Da ist es wichtig, sich auf den eigentlichen Sinn des Advents zu besinnen.

Die Adventszeit ist Zeit der Erwartung, des Sich-neu-Ausrichtens auf Gott, der uns entgegenkommt. Der Advent umfasst ein dreifaches Kommen Gottes:
das Warten Israels auf die Ankunft des Messias;
das Warten der Christen auf die Wiederkunft Christi und
das tägliche Kommen Gottes in unser Leben.

Das mit dem ersten Adventssonntag beginnende neue Kirchenjahr will in uns die Haltung der wachsamen Erwartung wieder neu wecken. Die biblischen Texte sprechen am ersten Adventssonntag noch stark vom Ende der Welt und der Wiederkunft Christi. Die weiteren Sonntage stellen uns dann den Täufer Johannes, den Vorläufer Jesu, und Maria, die Mutter Jesu, als adventliche Gestalten vor Augen. Das violette Messgewand und der Verzicht auf das Gloria in der Messfeier verdeutlichen etwas vom Bußcharakter dieser Zeit, der aber die erwartungsvolle Freude auf den Kommenden nicht verdrängt. Deshalb erklingt auch weiterhin das Halleluja. Gott will bei uns ankommen. Deshalb sind wir gefragt, ob auch wir bei ihm ankommen wollen, ob wir uns für die Begegnung mit ihm bereiten wollen.

Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Dezember 2019


Das Symbol der Adventszeit: der Adventskranz / © Monika Skolimowska (dpa)
Das Symbol der Adventszeit: der Adventskranz / © Monika Skolimowska ( dpa )

Mädchenchor am Kölner Dom / © Tomasetti (DR)
Mädchenchor am Kölner Dom / © Tomasetti ( DR )