Erneut weniger Abtreibungen in Deutschland

Erfreuliche Tendenz

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland geht weiter zurück. Im zweiten Quartal dieses Jahres wurden dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden nach seinen Angaben vom Donnerstag rund 27.800 Abbrüche gemeldet. Das waren 5,3 Prozent oder etwa 1.600 weniger als im zweiten Quartal des vergangenen Jahres.

 (DR)

2008 hatte die Zahl der Abtreibungen in Deutschland mit 114.500 den niedrigsten Stand seit der gesetzlichen Neuregelung im Jahr 1996 erreicht. Im ersten Quartal 2009 dann zählte das Statistikamt rund 29.400 Schwangerschaftsabbrüche. Das waren 1.200 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Laut Statistik waren knapp drei Viertel oder 73 Prozent der Frauen, die im zweiten Quartal 2009 abtreiben ließen, zwischen 18 und 34 Jahren alt. Jünger als 18 Jahre waren knapp 5 Prozent. In dieser Altersgruppe ging die Zahl der Abtreibungen um 12 Prozent beziehungsweise um 164 zurück.

Von den Schwangerschaftsabbrüchen im zweiten Quartal dieses Jahres wurden 97 Prozent gemäß der Beratungsregelung vorgenommen, die übrigen aufgrund einer medizinischen oder kriminologischen Indikation. Bei 14 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurde die sogenannte Abtreibungspille Mifegyne verwendet. Die Eingriffe erfolgten zu 97 Prozent ambulant. Etwa 6 Prozent der Frauen ließen den Eingriff in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten.