Mahnmahl-Einweihung anlässlich der Gründung vor 80 Jahren

Erinnerung an "Entjudungsinstitut"

Das "Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das kirchliche Leben" hatte zum Ziel, Kirche und christlichen Glauben an die nationalsozialistische Ideologie anzupassen.

Ilse Junkermann / © Martin Schutt (dpa)
Ilse Junkermann / © Martin Schutt ( dpa )

Mit einer Sonderausstellung im Eisenacher Luther-Haus und einer wissenschaftlichen Tagung soll im September in Thüringen an die Gründung des sogenannten Entjudungsinstitutes vor 80 Jahren erinnert werden. Bereits am 6. Mai wird am ehemaligen Institutsgebäude und späteren Priesterseminar ein Mahnmal eingeweiht, wie die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, am Dienstag in Erfurt mitteilte. Das 1939 in Eisenach von elf der damaligen evangelischen Landeskirchen gegründete "Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das kirchliche Leben" hatte zum Ziel, Kirche und christlichen Glauben an die nationalsozialistische Ideologie anzupassen.

Bessere öffentliche Wahrnehmung

Das Mahnmal soll etwa 100 Meter unterhalb des früheren Institutsgebäudes, das an einem steilen Stieg liegt, errichtet werden. Davon verspreche man sich eine bessere öffentliche Wahrnehmung, erklärte Junkermann.

Das Eisenacher "Entjudungsinstitut" war am 4. April 1939 auf Betreiben führender "Deutscher Christen" gegründet worden. Die Gründungsfeier war am 6. Mai auf der Wartburg. Es ging dem Institut unter anderem um die Tilgung sämtlicher jüdischer Spuren im Neuen Testament.


Quelle:
epd