Papstbotschafter in Spanien tritt zurück

Er ist für die Umbettung Francos

Der Nuntius in Spanien hat sein zum 75. Geburtstag eingereichtes Rücktrittsgesuch bestätigt bekommen. Er war zuletzt mit der Regierung aneinander geraten, weil er sich für die Umbettung Francos ausgesprochen hatte.

Das Grab Francisco Francos / © Andrea Comas (dpa)
Das Grab Francisco Francos / © Andrea Comas ( dpa )

Der Papstbotschafter in Spanien, Erzbischof Renzo Fratini (75), ist zurückgetreten. Papst Franziskus nahm das Rücktrittsgesuch des Nuntius für Spanien und Andorra an, teilte der Vatikan am Donnerstag mit. Nuntien müssen dem Kirchenoberhaupt zum Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren ihren Rücktritt anbieten.

Fratini war zehn Jahre lang in Spanien tätig, zuvor wirkte er etwa in Pakistan sowie in Indonesien und war erster Apostolischer Nuntius in Osttimor.

Es gab Spannungen zwischen Fratini und Spanien

Jüngst hatte es Spannungen zwischen dem Vatikandiplomaten und der spanischen Regierung gegeben, die Fratini Einmischung in die geplante Exhumierung von Diktator Francisco Franco (1892-1975) vorwarf.

Das Vorhaben, das nach dem Willen der Regierung längst hätte vollzogen sein sollen, ist politisch und juristisch höchst umstritten. Den Plänen zufolge soll die letzte Ruhestätte des "Caudillo" in der monumentalen Gedenkstätte "Valle de los Caidos" (Tal der Gefallenen) auf den schlichteren Friedhof in El Pardo im Norden Madrids verlegt werden. Die Franco-Familie ist dagegen.

Er war gegen die Verlegung Francos auf einen schlichten Friedhof

Fratini kritisierte die Sozialisten jüngst in ungewohnt deutlicher Weise. In einem Interview mit der spanischen Nachrichtenagentur Europa Press sagte er zur Franco-Debatte: "Offen gesagt, es gibt in der Welt und in Spanien schon jede Menge Probleme.

Warum also sollte man ihn wieder ins Leben rufen? Ich sage, sie haben ihn von den Toten erweckt." Es wäre besser, ihn in Ruhe zu lassen, so der Erzbischof.


Quelle:
KNA , VN