Entwicklungsminister stellt Hilfspaket für Indien in Aussicht

 (DR)

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat ein Hilfspaket zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Indien angekündigt. Die Lage in Indien sei dramatisch, sagte Müller der "Rheinischen Post". Die Krankenhäuser seien überlastet.

Die Bundesregierung arbeite derzeit an einem Hilfspaket für das Land. Teil der Lieferungen könnten Sauerstoff- und Beatmungsgeräte oder Medikamente sein, sagte der Minister. "Derzeit finanzieren wir die Beschaffung und Installation von Sauerstoffanlagen im Nordosten Indiens sowie den Ausbau der medizinischen Kühlkette zur Verteilung von Covid-19-Impfstoffen." Man könne dafür auf bestehende Strukturen aus der ersten Corona-Welle zurückgreifen.

Gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe kündigte Müller zudem die Unterstützung eines Kreditprogramms mit 460 Millionen Euro an. Dies sei die weltweit größte Unterstützungsmaßnahme der Bundesregierung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Über das Programm könnten Nahrungsmittel an 800 Millionen Menschen verteilt und Überbrückungshilfen an 320 Millionen Menschen geleistet werden, die ihren Job verloren hätten. "Wir konzentrieren uns dabei vor allem auf die neun Millionen Wanderarbeiter, die am härtesten von der Krise betroffen sind."

Vermutlich bedingt durch eine neue Virusmutation verzeichnet Indien derzeit täglich 350.000 Neuinfektionen und fast 3.000 Todesfälle - mehr als jedes andere Land der Welt. Laut Müller haben sich die Infektionszahlen innerhalb von vier Wochen verfünffacht. Seit Beginn der Pandemie wurden in Indien knapp 17 Millionen Infektionen registriert, 14,1 Millionen Personen gelten als genesen, 192.000 Menschen starben. Immer mehr Länder, darunter Deutschland, haben die Einreise von Menschen aus Indien verboten. (kna/26.04.2021)