Empörung über ARD-Dokumentation "Die Hardliner des Herrn"

Eine Bibel verbrennt man nicht

Die Verbrennung einer Bibel in einer ARD-Dokumentation hat heftige Kritik ausgelöst. "Was wäre wohl in Deutschland los, wenn die ARD einen brennenden Koran gezeigt hätte?", sagte der CDU/CSU-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach der "Bild"-Zeitung. In dem Beitrag "Die Hardliner des Herrn - Christliche Fundamentalisten in Deutschland" vom 11. Juli war als stilistisches Mittel eine heilige Schrift verbrannt worden.

 (DR)

"Man soll keine Bücher verbrennen - erst recht nicht die Bibel", sagte der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke der "Bild". Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Vorsitzende der Medienkommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Gebhard Fürst, erklärte: "Eine Bibel zu verbrennen, bedeutet, die Heilige Schrift der Christen und Juden zu verhöhnen."

Film-Autor Tilman Jens wies die Kritik zurück: "Es geht darum, die Bibel als drohendes, als Angst machendes Instrument und gleichzeitig als Feuerschwert Gottes darzustellen." Der für die Produktion verantwortliche HR-Chefredakteur Alois Theisen erklärte, die brennende Bibel sei ein zugespitztes Mittel gewesen, um im Film die einzelnen Teile zu trennen. Theisen: "Dazu stehe ich."