Der emeritierte Speyerer Weihbischof Otto Georgens wünscht sich anlässlich zahlreicher Umbrüche in der Kirche mehr Konzentration auf das Wesentliche. "Reformplanungen, Strukturreformen sind nicht alles", sagte Georgens am Sonntag anlässlich seiner Verabschiedung im Speyerer Dom der Zeitung "Die Rheinpfalz".
Kein Nachfolger vorgesehen
"Ich wünsche mir eine Kirche, die sich stärker an den Menschen - anders gesagt am Evangelium - orientiert und Glaubwürdigkeit zurückgewinnt."
Papst Leo XIV. hatte am Dienstag, Georgens' 75. Geburtstag, wie kirchenrechtlich vorgesehen, dessen altersbedingtes Rücktrittsgesuch akzeptiert. Georgens war seit 1995 Weihbischof in Speyer.
Im September hatte das Bistum bereits mitgeteilt, vorerst keinen Nachfolger zu berufen. Georgens habe zugesagt, auch nach seiner Emeritierung weiter Aufgaben im Bistum zu übernehmen.
"Irgendwann kommt sicher der Zeitpunkt..."
Dazu sagte der emeritierte Weihbischof nun, er werde weiterhin Gottesdienste im Dom feiern und Firmungen im bisherigen Umfang spenden. "Aber irgendwann kommt sicher der Zeitpunkt, an dem ich selbstbestimmt sage: Genug ist genug."
Zur Länge seiner Amtszeit bemerkte Georgens: "30 Jahre, das soll mir einer erst mal nachmachen!» Es sei eine Zeit mit Höhen und Tiefen gewesen. "Ich hab' durchgehalten", so der Geistliche. Er werde weiterhin mit Interesse und Gebet den Weg des Bistums Speyer begleiten. "Ich wünsche uns allen weniger Hektik und mehr Gelassenheit", betonte Georgens.