Elftes interreligiöse Fußballspiel zwischen Pfarrern und Imamen

"Religion kann vom Fußball eine Menge lernen"

Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge hat am Sonntag das elfte interreligiöse Fußballspiel zwischen Pfarrern und Imamen als vorbildliches Zeichen des Fair-Play zwischen den Religionen gewürdigt.

Markus Dröge, evangelischer Bischof von Berlin-Brandenburg / © Gregor Fischer (dpa)
Markus Dröge, evangelischer Bischof von Berlin-Brandenburg / © Gregor Fischer ( dpa )

Die frommen Fußballer zeigten damit, dass zwei Meinungen über Religion nicht stimmen, so Dröge: "Die eine Meinung: Wenn Religionen aufeinandertreffen, dann gibt es immer Gewalt und Konflikte. Und die andere: Alle religiösen Menschen müssen sich immer nur liebhaben und alles muss harmonisch vor sich gehen."

Beides stimme nicht, betonte der Bischof. Und beim Fußball werde das deutlich: "Natürlich will jeder besser spielen als der andere und auch gewinnen. Und dennoch führt das gerade nicht zu Gewalt und unwürdigen Auseinandersetzungen, sondern im Gegenteil: das macht die Spannung des Spiels aus."

Faires Spiel ohne Gewalt

Für den interreligiösen Dialog könne man daher vom Fußball Einiges lernen, so Dröge weiter: "Wir können uns in der Sache streiten und einander darin übertreffen wollen, der Wahrheit Gottes ans Licht zu verhelfen - ohne dabei aber unfair zu werden oder einander mit Gewalt zu begegnen. Das würde das ganze Spiel zerstören."

Anders als beim Fußball entscheide es sich mit der religiösen Wahrheit allerdings nicht nach 90 Minuten. Das mache es manchmal schwer. Daher brauche der interreligiöse Dialog tragfähige Beziehungen, die auch etwas aushalten könnten.

Jede Religion muss dme Frieden dienen

Dröge erinnerte an das Friedensgebet der Religionen in Assisi vor zwei Wochen, zu dem Papst Franziskus eingeladen hatte und an dem Vertreter von neun Religionen aus aller Welt teilgenommen hatten: "Wir haben gemeinsam in einer Erklärung deutlich gesagt: Jede Religion muss dem Frieden dienen, sonst dient sie nicht der Religion. Das ist die Aufgabe, die die Religionen heute haben. Und darum müssen wir sportlich wetteifern, wer dem Frieden am besten dient."


Quelle:
KNA