Der Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Christian Stäblein, hat die Schaffung eines Ukraine-Krisenstabs im Bundeskanzleramt gefordert. "Ein Koordinierungsgremium auf höchster Regierungsebene ist sehr sinnvoll", sagte Stäblein dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Donnerstag). "Die Herausforderung durch den Flüchtlingsstrom aus der Ukraine wird noch eine ganze Weile bleiben. Selbst bei einem raschen Kriegsende oder einer Friedensordnung, die den Namen verdient. Ein zentraler Stab kann auch dazu beitragen, dass der Konsens, sehr offen zu sein für eine große Zahl ankommender Menschen, Bestand hat."
Integration nicht vernachlässigen
Zudem mahnte der Bischof, bei der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter die Integration der Menschen nicht zu vernachlässigen. "Alle in Deutschland haben aus den Erfahrungen von 2015 und den Folgejahren gelernt, dass mit Realitätssinn und Pragmatismus an die Aufgabe herangegangen werden muss. Sie erfordert langen Atem", sagte Stäblein. "Wir müssen von Anfang an prüfen, welche Strukturen länger tragen und wo Menschen früh überfordert werden. Wichtig ist, der Integrationsaufgabe höchste Aufmerksamkeit zu schenken", so der Bischof der evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.