Regelmäßig macht sich die evangelische Kirche ein Bild darüber, wie ihre Mitglieder es mit der Kirche und Religion allgemein halten. Auch die fünfte repräsentative Erhebung im Abstand von jeweils zehn Jahren fördert keine grundlegende Trendänderung zutage.
Der Anteil der kirchennahen Evangelischen zeigt nach oben: 15 Prozent fühlen sich ihrer Kirche sehr, weitere 28 Prozent ziemlich verbunden. Doch auch mehr Protestanten sind inzwischen kirchenfern. So sagen 14 Prozent, sie seien der Kirche gar nicht, und noch weitere 18 Prozent, sie seien kaum verbunden. Kleiner wird das Mittelfeld der Schwachverbundenen. Für das sogenannte Sozialkapital, den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sind Protestanten mit hohem freiwilligen Engagement und großem Vertrauenspotenzial nach wie vor eine wichtige Ressource.
Der Wandel der Kirchenbindung vollzieht sich, wie die Studie nahelegt, vor allem zwischen den Generationen. Für eine Elterngeneration, die Glaube und Religion weithin indifferent begegnet, dürfte es kaum selbstverständlich sein, dass ihre Kinder getauft und religiös erzogen werden. Ein Fünftel der unter 30-Jährigen schließt eine Taufe des Kindes aus.
Bestätigt wird dies durch einen Befund, wonach es unter jungen Leuten eine wachsende Distanz zur Kirche gibt und ein Leben ohne Religion als selbstverständlich erscheint: "Je jünger die Befragten sind, desto seltener geben sie an, religiös erzogen worden zu sein." Religion ist in der Altersgruppe der unter 30-Jährigen nur noch für 16 Prozent Thema. (epd)