Kapitelsamt im Kölner Dom

Einunddreißigster Sonntag im Jahreskreis

In seiner Predigt sprach Prälat Norbert Feldhoff von der Geschichte des Zachäus, einem korrupten Zollpächer und Mitarbeiter der Besatzungsmacht, der durch die Barmherzigkeit Jesu zu einem guten Leben bekehrt wird.

Kölner Dom / © Ochlast (DR)
Kölner Dom / © Ochlast ( DR )

In der Geschichte werde deutlich, wie Verküdigung sein soll, sagte Prälat Feldhoff: "Am Anfang steht immer die bedigungslose Liebe Gottes in Jesus zu uns." Deshalb müssen wir Gott darum bitten, sein Erbarmen und seine Wertschätzung weitergeben zu können - gerade an Menschen, die uns tief enttäuscht haben.

Dompropst em. Norbert Feldhoff feierte an diesem Sonntag seinen 80. Geburtstag. Der gebürtige Düsseldorfer war viele Jahre Generalvikar des Erzbistums Köln und von 2004 bis zu seiner Emeritierung 2014 Dompropst der Kölner Domkirche.

Dompropst Gerd Bachner sprach über das Leben von Prälat Norbert Feldhoff, dessen 80. Geburtstag an disem Sonntag begangen wurde. "Alle Aufgaben und Dienste waren sicher geprägt von seinem unermüdlichen Dienst als Priester, begründet in seinem tiefen Glauben und seiner Spiritualität."

Zum Abschluss der Messe dankte Prälat Feldhoff dem Mädchenchor der Kölner Dommusik und den Eltern der Kinder und Damen für die Unterstützung. Anschließend sang der Mädchenchor ein Geburtstagslied für Prälat Feldhoff.

Es sang der Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Oliver Sperling. An der Orgel: Winfried Bönig.

"Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei, doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge; denn er war klein von Gestalt." (Lk 19,3)

Auslegung zum Sonntagsevangelium (Lk 19,1–10) von Alois Stöger

Jesus zieht durch die Stadt. Eine dichte Volksmenge. Ein kleiner Mann, dem niemand Platz macht, drängt sich durch die Menge. Er läuft ihr voraus. Er klettert auf eine Sykomore, die am Weg steht. Der kleine Mann heißt Zachäus: Gott ist eingedenk – Zacharias. Der Mann war Oberzöllner. Er hat die Grenz- und Marktzölle des Gebietes gepachtet und hebt sie durch Helfer ein. Jericho war Zollstation in die Arabia, Exportstadt für Balsam. Als Zöllner war er für die Juden Sünder, als Reicher auch für die Botschaft Jesu ein „schwieriger Fall“ (siehe Lk 18,24).

In diesem Mann, der scheinbar ganz dem Geld lebt, der seine Treue zum Gottesvolk und seine Ehre, ihm anzugehören, geschändet hat, lebt das brennende Verlangen, Jesus zu sehen. Der Blinde will hören, der Zöllner will sehen. Durch Sehen und Hören gelangt das Heil zum Menschen. Die Boten des Täufers empfangen von Jesus den Auftrag „Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt“ (Lk 7,22). Wie der Blinde das Hindernis der Menge, die Jesus begleitet, überwinden muss, so auch der Oberzöllner. Der Blinde schreit, der Zöllner klettert auf den Baum mit seinen weit ausladenden Ästen. Zachäus achtet nicht auf seine Würde, scheut nicht die Lächerlichkeit seines Aussichtsplatzes, nicht die höhnischen und gehässigen Blicke derer, die ihn kennen. Mit Jesus in Kontakt zu kommen geht ihm über alles.

Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. November 2019