Caritas-Präsidentin warnt vor Energiearmut

Einmaliger Heizkostenzuschuss gefordert

Nach Angaben von Beratungsstellen der Caritas müssen sich immer mehr Menschen zur Begleichung ihrer Energiekosten verschulden. Vor allem Empfänger von Hartz IV, Wohngeld und Kinderzuschlag seien betroffen.

Kosten für Strom und Heizen sind stark gestiegen / © Hauke-Christian Dittrich (dpa)
Kosten für Strom und Heizen sind stark gestiegen / © Hauke-Christian Dittrich ( dpa )

Bei einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten internen Befragung unter 300 Beratern erklärten 88 Prozent von ihnen, dass Hartz IV-Empfänger, die Beratungsstellen aufsuchen, Energieschulden hätten. Bei anderen Leistungsempfängern etwa von Wohngeld und Kinderzuschlag sei dies bei 77 Prozent der Befragten der Fall gewesen.

Preissteigerungen im nächsten Jahr spürbar

"Die Stromkosten sind im Regelbedarf nicht hinreichend gedeckt", beklagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Die Caritas verwies darauf, dass die Folgen der Preissteigerungen bei den Heizungskosten erst im kommenden Jahr deutlicher zu spüren seien. Dann lägen die Jahresabrechnungen vor und kämen die Tariferhöhungen der Energieversorger zum tragen.

Welskop-Deffaa forderte einem einmaligen Heizkostenzuschuss. "Die Pläne aus dem Koalitionsvertrag zum Wohngeld müssen schnell umgesetzt werden", so die Caritas-Präsidentin. Auch die Heizkosten von Menschen im Grundsicherungsbezug seien unbürokratisch zu übernehmen. Es dürfe nicht dazu kommen, dass Nachforderungen aus dem Regelbedarf gezahlt würden und damit das Existenzminimum nicht mehr gedeckt sei.


Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritaspräsidentin / © Philipp von Ditfurth (dpa)
Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritaspräsidentin / © Philipp von Ditfurth ( dpa )
Quelle:
KNA