Viele Christbäume sind schon wieder abgeräumt, die Schülerinnen und Schüler wieder in der Schule, für viele ist der Weihnachtsurlaub vorbei. So geht es vielen in diesen ersten Wochen des neuen Jahres: Weihnachten ist vorbei, und man geht so langsam wieder in den Alltag hinein.
Business as usual, alles ist wieder wie immer, die Festfreude und ausgelassene Stimmung der letzten Tage ist Geschichte. Und so stellt sich in diesen ersten Januartagen die
Frage: Was bleibt eigentlich von Weihnachten? Und was erwartet uns jetzt in diesen kommenden Tagen?
Die Lesung aus der Apostelgeschichte, die wir am Fest der Taufe des Herrn hören, gibt darauf eine knappe Antwort: Jesus zieht nach seiner Taufe umher, der tut Gutes, er heilt alle, die krank sind und befreit sie aus der Macht des Teufels. Das, was in der Heiligen Nacht von Betlehem begonnen hat, geht weiter.
Das ist es, was Petrus da in seiner Rede auf den Punkt bringt: Die Sache mit Jesus hat an Weihnachten begonnen. Dort haben wir seine Geburt gefeiert, dort haben wir auch einen ersten Eindruck seiner himmlischen Herrlichkeit erhalten.
Aber Weihnachten ist kein Schlusspunkt, sondern ein Auftakt. Dass Gott in seinem Sohn in diese Welt kommt, entfaltet sich erst nach und nach in dessen Leben und Wirken. Er, der in Betlehem geboren wurde, ist wirklich Gottes Sohn. Und das lässt sich am Leben dieses Jesus aus Nazareth ablesen.
Gottes Liebe bleibt in der Welt
Was bleibt von Weihnachten? Und was kommt danach? Das Fest der Taufe Jesu gibt darauf eine sehr präzise Antwort. Es bleibt Gottes Liebe in dieser Welt! Eine Liebe, die an Weihnachten Hand und Fuß erhalten hat.

Eine Liebe, die sich in der Lebenspraxis des Jesus von Nazareth ausdrückt. Gott liebt diese Welt: An Weihnachten ist das offenbar geworden, weil Er seinen Sohn sendet, um diese Welt zu retten und zu erlösen. Und das zieht Kreise, denn Jesu ganzes Leben wird ein Ausdruck dieser Liebe Gottes zur Welt.
Wenn Jesus sich den Armen und Kranken zuwendet, wenn er mit Zöllnern und Sündern zu Tisch sitzt, wenn er sich besonders um jene sorgt, die am Rand der Gesellschaft stehen: Darin zeigt sich, dass Gottes Liebe, die an Weihnachten ihren Anfang nimmt, immer mehr konkrete Züge annimmt und bleibend in dieser Welt gegenwärtig bleibt.
Etwas Weihnachtliches in den Alltag nehmen
Und vielleicht ist das auch ein guter Ansatzpunkt, um auch in unserem eigenen Leben etwas Weihnachtliches mit in den Alltag hineinzunehmen.
Wenn wir uns immer wieder bewusst machen, dass Weihnachten kein Ende, sondern ein Anfang ist. Wenn wir diese Liebe, die uns Gott an Weihnachten schenkt, auch im eigenen Leben und Handeln immer wieder verwirklichen.
Was bleibt von Weihnachten? Die einfache Antwort lautet: Es bleibt die Liebe! Die Liebe, die wir von Gott erfahren haben, weil wir zuerst von ihm geliebt worden sind. Und es bleibt der Auftrag, diese Liebe weiter zu schenken, sie in vielfältigen Handlungsweisen konkrete Gestalt annehmen zu lassen.

Denn wer liebt, der nimmt Weihnachten in den Alltag mit hinein. Wer liebt, für den ist die Nacht von Betlehem keine Vergangenheit, sondern jeden Tag aufs Neue konkrete Gegenwart. Ganz knapp fasst Petrus in seiner Predigt zusammen, was der Kern des Lebens Jesu ist:
Gutes tun, alle heilen, ein offenes Ohr für die Menschen haben, Hungernde speisen, Trauernde trösten und dem Nächsten ein guter Wegbegleiter werden. Wenn wir Weihnachten ernst nehmen, können wir gar nicht anders, als so zu handeln, wie es auch Jesus getan hat.
Weil die göttliche Liebe das Fundament des Lebens Jesu und auch unseres Lebens ist.
Weihnachten ist der Anfang eines Lebens, das sich aus dieser Liebe speist. Und wo diese Liebe gelebt wird, dort erinnern wir uns immer neu an jene heilige Nacht zurück, in der Gott für uns und zu unserem Heil Mensch geworden ist. Weihnachten bleibt und eröffnet eine neue Zukunft, die das Zusammenleben auf eine neue Weise möglich macht.
Weihnachten bleibt und eröffnet eine Hoffnung, die weiß, dass der Tod nicht das Ende, sondern der Anfang des neuen Lebens ist. Weihnachten bleibt und eröffnet einen Glauben, der trägt, der in allen Widrigkeiten zeigt, dass wir nie und nimmer verloren sind, sondern immer geborgen in seiner Liebe, die uns leben lässt.