Kirchen begrüßen Einigung in Nordirland

"Eine neue Dekade, ein neuer Ansatz"

Führende irische Kirchenvertreter haben das Ende einer dreijährigen politischen Blockade in Nordirland begrüßt. Die jetzt erzielte Einigung lasse auf Lösungen in der sozialen und politischen Krise hoffen, heißt es in einer Erklärung.

Der irische Außenminister Simon Coveney (l) und der der britische Nordirlandminister Julian Smith in Belfast / © Niall Carson (dpa)
Der irische Außenminister Simon Coveney (l) und der der britische Nordirlandminister Julian Smith in Belfast / © Niall Carson ( dpa )

Unterzeichnet wurde sie unter anderem vom Primas der anglikanischen Kirche in Irland, Erzbischof Richard Clarke, und seinem katholischen Amtsbruder, Erzbischof Eamon Martin.

Nordirland mit der Hauptstadt Belfast gehört zum britischen Königreich. Am Freitag war bekannt geworden, dass sich die zwei größten Parteien des Landes, die protestantisch-unionistische DUP und die katholisch-republikanische Sinn Fein, unter Vermittlung von Irland und Großbritannien zu einer neuerlichen Zusammenarbeit bereit erklärt hatten.

"Eine neue Dekade, ein neuer Ansatz"

2017 war die Regierung aus DUP und Sinn Fein unter anderem an einem Streit über die Förderung der irischen Sprache zerbrochen. Seitdem wurde Nordirland von London aus regiert. In der kommenden Woche will nun das Parlament in Belfast wieder zusammentreten und sein Arbeit aufnehmen.

Das jetzt geschlossene Abkommen mit dem Titel "Eine neue Dekade, ein neuer Ansatz" erkennt zum ersten Mal offiziell und rechtlich neben dem Englischen auch die irische Sprache in Nordirland an. Gefördert werden soll zudem die Ulster-Scot-Sprache Die Kirchenführer hoben hervor, dass das Abkommen darüber hinaus konkrete Verpflichtungen etwa im Bereich des Bildungs- und Gesundheitswesens enthalte. Außerdem wolle es der "anhaltenden Geißel von Paramilitarismus und Sektierertum" einen Riegel vorschieben.

Weiter heißt es in der Erklärung: "Wir erneuern deswegen unser Versprechen, die neue Regierung zu unterstützen, sobald sie ihre Arbeit aufnimmt, und anerkennen zusammen mit anderen Kräften der Zivilgesellschaft unser aller Verantwortung für das Gemeinwohl."


Quelle:
KNA