Neue Gemeinde- und Pastoralreferentinnen beauftragt

"Ein wahnsinniges Heimatgefühl in Gemeinde"

In einem feierlichen Pontifikalamt im Kölner Dom wurden am Samstag sechs neue Gemeinde- und Pastoralreferentinnen für das Erzbistum Köln beauftragt. Was bewegt Menschen, heute für die Kirche zu arbeiten?

Blick auf den Kölner Dom in der Morgensonne / © phoelixDE (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom in der Morgensonne / © phoelixDE ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Sie wurden von Weihbischof Rolf Steinhäuser feierlich als Gemeindereferentin beauftragt. Was bedeutet Ihnen das?

Mara-Lena Meßing (Gemeindereferentin in Kaarst-Büttgen): Es ist auf der einen Seite erst einmal ein Abschluss dieser Assistenzjahre, die natürlich unter Corona ganz anders waren, als wir das vorher erwartet hatten. Aber es ist auch nochmal eine Bestätigung, dass wir unseren Dienst gut machen und dass wir in unserem Dienst einfach angenommen sind.

DOMRADIO.DE: Unter denen, die nun beauftragt wurden, gibt es Pastoralreferentinnen und Gemeindereferentinnen wie Sie. Wo liegt der Unterschied?

Meßing: Hauptsächlich in der Ausbildung. Wir als Gemeindereferentinnen haben in unserem Kurs Religionspädagogik in Paderborn studiert. Die Kolleginnen, die Pastoralreferentinnen, haben den Magister Theologie, jetzt in diesem Fall in Bonn, gemacht. Das ist in der Ausbildung ein Unterschied. In den Aufgaben, die wir vor Ort haben, gibt es in unserem Bistum da eigentlich keinen Unterschied.

DOMRADIO.DE: Und als solche sind Sie dann jetzt im Seelsorgebereich Kaarst-Büttgen tägig, in der Nähe von Neuss und Düsseldorf. Wie erleben Sie das Leben mit den Gemeindemitgliedern?

Meßing: Bei uns hier in Kaarst ist das Leben ein sehr offenes. Wir sind hier als neue Kollegen echt wunderbar aufgenommen worden von der Gemeinde. Wir haben viel erlebt in den letzten zwei Jahren. Natürlich mit Corona. Aber es macht einfach wahnsinnig viel Spaß. Es ist das, was ich persönlich von Kind her schon kenne. Und es ist einfach eine schöne Arbeit mit Menschen, die ganz, ganz unterschiedlich sind und die noch einen Spaß haben und ein Interesse haben an der Botschaft, die wir als Kirche zu bieten haben.

DOMRADIO.DE: Nicht ganz einfach in dieser Zeit. Was ist der Grund? Ihr persönlicher Grund, als junge Frau einen solchen Beruf in der heutigen Zeit zu wählen und zu sagen: Ich arbeite aus meinem Glauben heraus und verdiene damit mein Geld.

Meßing: Ich habe als Kind und als Jugendliche ein wahnsinniges Heimatgefühl in Gemeinde erlebt. Dieses Gefühl möchte ich gerne an Menschen, nicht nur an junge Menschen, auch an Familien, an Senioren, an alle Menschen, die mir zuhören wollen, gerne weitergeben, weil ich glaube, dass die Grundbotschaft unseres christlichen Glaubens eine zutiefst familiäre ist und eine zutiefst tragbare ist, die ganz viel bewirken kann.

DOMRADIO.DE: Und das aber ja trotzdem auch bei Themen, die schwierig sind, wenn man daran denkt, dass immer mehr Menschen wenig mit der Kirche anfangen können und ihr den Rücken kehren. Was ist Ihr Argument und Ihr Anker, der Sie dabei hält?

Meßing: Ich komme wieder auf diese Botschaft zurück, die wir haben, eines liebenden Gottes, der uns Menschen beisteht. Ich glaube, auf diese Botschaft sollten wir uns wieder besinnen, weil diese einfach so grundpositiv ist, dass wir hoffentlich - das weiß natürlich jetzt noch niemand - auch mit den großen Themen da gut umzugehen lernen. Wir sind da hoffentlich auf einem Weg, der uns begleitet. Und momentan gibt es da noch die großen Themen, die hoffentlich angegangen werden.

DOMRADIO.DE: Was haben Sie vor? Was wünschen Sie sich in der Zukunft in Kaarst umzusetzen?

Meßing: Erst einmal bin ich hier total glücklich, mit den Menschen zu arbeiten in meinen Bereichen, jetzt hauptsächlich mit den Kindern. Ich hoffe, dass wir bald wieder einen großen Schritt Richtung Normalität machen können. Das Corona sich so einpendelt, dass man es Normalität nennen kann und dass wir dann auch wieder mit gewohnten Aktionen starten können. Dass aber auch Dinge, die jetzt in der Corona-Zeit an Kreativem und an Neuem aufgeploppt sind, dass die bleiben dürfen und dass wir die weiter ausbauen und weiterentwickeln,

Das Interview führte Katharina Geiger.


Mara-Lena Meßing (privat)
Mara-Lena Meßing / ( privat )
Quelle:
DR