Jakob heißt er: Unter diesem Namen hat der Freundeskreis der Jakobuspilger Paderborn einen Wanderfalken aufgenommen. Geschlüpft ist Jakob unlängst im Paderborner Domturm.
Jetzt hat er einen Pilgerpass. Den nahm der Hausherr der Kathedrale, Dompropst Joachim Göbel, sozusagen stellenvertretend für den Vogel entgegen. Eigentlich steht ein solches Dokument nur Menschen zu, die damit nach Santiago de Compostela in den Nordwesten Spaniens pilgern.
"Jakob Falco Peregrinus"
Aber nicht dieser Ausweis: "Jakob Falco Peregrinus" - so lautet der vollständige Namenseintrag für das Falkenküken. Für den jungen Vogel hat der Freundeskreis der Jakobuspilger Paderborn die Patenschaft übernommen. Zudem wird Jakob nun offiziell als Vereinsmitglied geführt.
Der Vorsitzende des Freundeskreises, Heino von Groote, bezeichnete die Aktion als "kleinen Spaß". Er brachte aber auch ernsthafte Aspekte ins Spiel: "Der Wanderfalke ist eine gefährdete Vogelart.
Insoweit ist es begrüßenswert, dass für ihn ein Hort am Paderborner Domturm geschaffen wurde." Groote verwies auf die Dom-Homepage, wo die Öffentlichkeit via Webcam das Falkentreiben verfolgen kann.
Weniger Tauben am Dom
Zudem, so Groote, profitiere auch der Dom von der Präsenz des gefiederten Jägers, der sich in Rekordtempo auf seine Beute stürzen kann. "Es gibt weniger Tauben im Revier des Falken."
Nicht zuletzt, so hebt der Freundeskreis-Vorsitzende hervor, heiße der Wanderfalke auch Pilgerfalke. "Denn Wanderfalken legen große Strecken zurück, genauso wie die Pilger." Ob es Jakob irgendwann einmal nach Santiago de Compostela schafft, was Pilgern aus der ganzen Welt wegen der anhaltenden Corona-Krise bis auf Weiteres verwehrt bleibt? Jedenfalls ist wie bei echten Paderborner Pilgern auch in Jakobs Ausweis als "Ausgangspunkt der Pilgerschaft" der "Dom in Paderborn" genannt.