Ein Blick nach Rom vor dem WM-Halbfinale

Irdische Aufregung gegen himmlische Ruhe

Ganz (Medien)Deutschland ist von Fußballhörigen besetzt. Ganz Deutschland? Ein kleines Kölner Privatradio wehrt sich seit Wochen gegen die einseitige Berichterstattung. Im domradio wurde weiterhin über Auslandskonflikte und Inlandsprobleme, Menschen und Schicksale berichtet. Doch damit ist heute Schluss: Deutschland trifft im Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft auf Italien.

 (DR)

Ganz (Medien)Deutschland ist von Fußballhörigen besetzt. Ganz Deutschland? Ein kleines Kölner Privatradio wehrt sich seit Wochen gegen die einseitige Berichterstattung. Im domradio wurde weiterhin über Auslandskonflikte und Inlandsprobleme, Menschen und Schicksale berichtet. Doch damit ist heute Schluss: Deutschland trifft im Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft auf Italien. Und wir werfen einen Blick in die heilige Stadt.

Sympathienverteilung im Vatikan
Papstsekretär Prälat Georg Gänswein, von der A-Jugend bis in die frühen Priester-Jahre begeisterter Fußballer - "Meine Position war stets die Beckenbauer-Position: Libero!" - hält verständlicherweise zur Klinsmann-Elf. Damit steht er im Papst-Haushalt aber praktisch allein, wie er gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur einräumte. Loredana, Carmela, Cristina und Manuela, die vier Italienerinnen aus der geistlichen Gemeinschaft "Memores Domini", die Benedikt XVI. den Haushalt führen, fiebern natürlich mit Totti und Co. Aber, so

Deutscher Papst bleibt unparteiisch
Und der Papst aus Deutschland? Der drückt beiden Mannschaften die Daumen, betont der Sekretär. Benedikt XVI. sei hier un- oder überparteiisch, er habe ein großes Herz für die Deutschen wie für die Azzurri. Ob sich der Papst das Spiel aber auch selbst anschaut, bleibt sein Geheimnis. Sein früherer langjähriger Sekretär aus der Glaubenskongregation, Bischof Josef Clemens, ist sich da nicht sicher. Bei seinem letzten Gespräch mit dem Papst habe die WM keine Rolle gespielt. Aber natürlich ist Benedikt XVI. über die besondere Stimmung in seiner alten Heimat bestens informiert, wie Besucher der letzten Wochen unisono bestätigen.
(KNA, dr)

Wir haben mit Stefan Kempis von Radio Vatikan gesprochen. Er beschreibt Rom als eine turbulente Großstadt, der Vatikan dagegen zeichne sich noch durch seine "himmlische Ruhe" aus.